Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition) by Engström Pia

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition) by Engström Pia

Autor:Engström, Pia [Engström, Pia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA TASCHENBUCH IM CORA VERLAG
veröffentlicht: 2013-01-31T23:00:00+00:00


7. KAPITEL

“Das geht nicht, hörst du? Du kannst jetzt nicht herkommen. Ich bin … Ich habe ein paar Probleme mit meiner Mutter, da ist das jetzt einfach ungünstig, verstehst du? Nein, wirklich. Das ist eine Sache, um die ich mich allein kümmern muss … Genau, ich bin jetzt gerade bei ihr. Wir haben einiges zu besprechen, und es geht ihr nicht so gut … Ja, natürlich melde ich mich wieder, sobald ich alles geklärt habe. Bis dann.”

Irritiert runzelte Kristian die Stirn. Nachdem er sein Gepäck in sein Zimmer gebracht und noch ein kurzes Telefonat geführt hatte, war er nun zurück zu Linnea gegangen, um sie zu einem kleinen Rundgang durchs Hotel abzuholen – und hatte dabei gehört, dass sie offenbar ebenfalls telefonierte. Unwillkürlich fragte er sich, wer ihr Gesprächspartner sein mochte. Doch dann schüttelte er den Kopf. Was interessierte ihn das eigentlich? Er klopfte an, und als er eintrat, war Linnea gerade dabei, ihr Handy wegzupacken, wobei ihre Bewegungen ziemlich hektisch wirkten.

“Erwartest du in den nächsten Tagen Besuch?”, fragte Kristian. Auf ihren erschrockenen Blick hin zuckte er mit den Achseln. “Tut mir leid, die Wände sind zwar aus dickem Eis, aber da es nur Vorhänge anstelle von Türen gibt …”

“Das war nur mein Agent”, antwortete sie hastig, und die Grübchen, die sich bei ihren Worten auf ihren Wangen bildeten, verrieten Kristian, dass sie entweder nicht die Wahrheit sagte oder aus einem anderen Grund innerlich sehr aufgewühlt war. “Er wollte unbedingt mein aktuelles Manuskript mit mir durchgehen und herkommen, aber ich habe ihn abgewimmelt.”

“Warum?”

“Das fragst du noch?” Kopfschüttelnd sah sie ihn an. “Vielleicht, weil ein gewisser Jemand mich zwingt, ihm zwei Wochen lang ununterbrochen zur Verfügung zu stehen, und mir droht, ansonsten nicht in die mir rechtmäßig zustehende Scheidung einzuwilligen?”

Er verzog keine Miene. “Du kannst auch den ganz normalen Weg gehen, dann dauert es halt nur länger. Aber ganz offensichtlich hast du es dazu ja ein bisschen zu eilig. Warum eigentlich? Ich meine, wenn man nach sechs Jahren Trennung auf einmal unbedingt die Scheidung will, kann das eigentlich nur bedeuten, dass …”

“Dass was?” Aus zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an.

“Vielleicht, dass man wieder heiraten will?”

Unwirsch schüttelte sie den Kopf. “Unsinn, das haben wir doch alles schon einmal besprochen! Ich will einfach nur endlich alles geregelt haben. Mein altes Leben hinter mir lassen, verstehst du? Und das geht nun mal nicht, wenn ich noch immer mit dir verheiratet bin!” Sie stand vom Bett auf und lächelte bemüht. “Können wir dann los? Ich brenne darauf, mir dieses wundervolle Hotel genauer anzusehen!”

“Wie du meinst.” Kristian gab sich nach außen hin, als würde ihn das alles gar nicht interessieren. Doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Unwillkürlich fragte er sich, ob es nicht doch einen neuen Mann in Linneas Leben gab. Jemanden, mit dem sie glücklich war und mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte.

Der Gedanke versetzte ihm einen empfindlichen Stich – und im Grunde war es das, was ihn wirklich besorgt stimmte. Eigentlich konnte es ihm doch völlig egal sein, was Linnea machte.



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