Hard Feelings by Starr Jason

Hard Feelings by Starr Jason

Autor:Starr, Jason [Starr, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalliteratur
ISBN: 978-3-257-60243-2
Herausgeber: Diogenes
veröffentlicht: 2015-09-07T16:00:00+00:00


[155] 11

»Du mußt mir eine zweite Chance geben. Ich weiß, ich habe mich in letzter Zeit ziemlich bescheuert aufgeführt, gar keine Frage, aber ich kann mich ändern – ich habe mich geändert. Ich verspreche es – von jetzt an wird sich alles ändern. Ich gehe zur Eheberatung, zu den Anonymen Alkoholikern – ich mache, was du willst, aber bleib bei mir. Bitte. Ich flehe dich an.«

Es war früher Morgen, und ich stand im Flur zwischen Paula und der Wohnungstür. Sie trug ihre Jeans und ein Jackett, in der Hand hielt sie einen kleinen Koffer.

»Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe dir deine zweite Chance gegeben, aber du hast sie vertan.«

»Hör doch«, sagte ich und trat ihr in den Weg, als sie an mir vorbeiwollte. »Ich weiß, daß ich ein Problem habe, aber ich kümmere mich jetzt drum – das schwöre ich dir. Ich weiß, es gibt keinen Grund, warum du mir vertrauen solltest, und wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich wahrscheinlich nicht anders denken, aber gib mir noch eine Chance, und ich verspreche dir, daß ich diesmal nichts verbocke. Du hast selbst mal Mist gebaut, und ich habe dir verziehen, oder nicht? Das könntest du doch mir zuliebe jetzt auch versuchen.«

Ohne zu blinzeln, starrte Paula mich an. Sie war immer [156] noch ziemlich aufgebracht, aber meine letzten Worte hatten ihr offensichtlich zu denken gegeben.

Schließlich sagte sie: »Wie sollte ich dir vertrauen können? Ich meine, wir haben das doch alles schon einmal durchgemacht.«

»Was soll ich sagen? Ich habe mich wie ein Arschloch benommen, und ich kann dich nur anflehen – ich werde es nicht noch mal vermasseln. Gib mir eine Chance. Mehr verlange ich nicht von dir. Bitte, Liebes. Bitte!«

Paula schaute mich mindestens zehn Sekunden aus weitaufgerissenen Augen an und sagte dann: »Also gut, ich werde heute nicht ausziehen, aber das ist sie jetzt – deine letzte Chance. Noch einmal so ein Mist, und ich verschwinde durch diese Tür da.«

»Danke«, sagte ich. »Ich liebe dich. Danke.«

Sie ging ins Schlafzimmer und kam ohne ihren Koffer zurück.

»Bis später dann«, sagte sie.

Ich war im Wohnzimmer und faltete Laken und Decke zusammen.

»Wo willst du hin?« fragte ich.

»In mein Büro.«

»Am Samstag?«

»Ich muß für die nächste Woche ein Meeting vorbereiten.«

»Und wann bist du wieder zu Hause?«

»Keine Ahnung.«

Kaum war sie fort, ging ich an meinen Arbeitstisch im Gästezimmer, stellte den PC an und wählte mich ins Internet ein. Zuerst sah ich in der Online-Ausgabe der New [157] York Times nach, fand aber keinen Hinweis auf einen Mord in New Jersey. Genaugenommen zählte so etwas auch nicht zu den Stadtnachrichten, doch sollte man annehmen dürfen, daß die New Yorker Zeitungen über die Ermordung eines Anwalts einer bekannten Kanzlei in der Madison Avenue berichteten.

Ich versuchte es dann mit Netscape News, gab die Suchworte ›Mord‹, ›Princeton‹ und ›New Jersey‹ ein und erhielt zwei Ergebnisse:

MANN AM BAHNHOF PRINCETON ERSTOCHEN

OPFER EINER MESSERSTECHEREI IN NEW JERSEY KÄMPFT UMS ÜBERLEBEN

Mit angehaltenem Atem öffnete ich die erste Meldung. Als ich las, daß das Opfer einer Messerstecherei, der neununddreißigjährige Michael Rudnick aus Cranbury, New Jersey, sich in kritischem, doch stabilem Zustand im St.



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