GrenzLust 2 by Jule Richter

GrenzLust 2 by Jule Richter

Autor:Jule Richter
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783956092206
veröffentlicht: 2017-05-06T16:00:00+00:00


Ella

Kaum zu glauben, wie angenehm sich ein Tanga aus echtem, weichem, fast schon samtigem Stoff anfühlt, nachdem man zwei Tage lang in einem Keuschheitsgürtel gesteckt hat. Ich bin regelrecht beflügelt von einem ausgeprägten Freiheitsgefühl, als ich in meine bequeme Jogginghose und ein Shirt mit der Aufschrift »Ich kann morgens aufstehen und spontan alles scheiße finden« schlüpfe und das Bad verlasse. Gerade will ich mich auf die Couch fallen lassen, um das Fernsehprogramm zu erkunden, da stellt sich Mona mir in den Weg.

»He, was soll das?«, frage ich, entrüstet, dass sie mein Date mit der Glotze zunichtemacht.

»Nicht in diesem Ton, Fräulein«, mahnt Mona, und ich ahne, in welchem Modus sie sich befindet. Ich seufze tief und rolle mit den Augen, ohne nachzudenken. Ein Fehler.

»Verdrehst du etwa die Augen?«

»Es tut mir leid, Mona«, beeile ich mich zu erklären. »Wirklich! Das hat keine Bedeutung. Ich habe mich einfach auf einen gemütlichen Fernsehabend gefreut. Der Tag war anstrengend und schön. Und das Bad hat so gutgetan, dass ich dachte . . .«

Weiter komme ich nicht, weil Mona mich unterbricht: »Und da dachtest du, wir tun jetzt einfach so, als sei alles vergessen?«

»Was meinst du?« Ich weiß wirklich nicht so recht, was ich angestellt habe. Meine Strafe habe ich doch abgesessen. Oder? Was soll das jetzt also?

»Denkst du wirklich«, verdeutlicht Mona, »ich erlöse dich jetzt einfach aus deiner Enthaltsamkeit, und das war’s? Da kennst du mich aber schlecht. Das war nur die Vorbereitung auf die Strafe, die du dir durch deine Verfehlungen verdient hast, Ella.« Ihr Ton ist verschwörerisch, das Funkeln in ihren Augen beinahe finster.

Wow. So herablassend hat sie schon lange nicht mehr mit mir gesprochen. So sehr ich mir immer noch wünsche, ich könnte mich einfach aufs Sofa fallen lassen – in meiner Mitte beginnt es schon wieder zu kribbeln. Ich verfluche es, dass ich dieses Spiel so erregend finde. Wie gern würde ich mich mal mutig gegen Mona stellen. Ihr nicht erlauben, über meine Freiheiten zu bestimmen. Allerdings ist heute wohl nicht der richtige Tag für solche Experimente. Mona scheint mir diese Sache von letzter Woche immer noch übelzunehmen, und wenn ich sie jetzt provoziere, wird der Abend sicher nicht angenehmer.

»Aber Mona . . .«, stammele ich und sehe sie flehend an.

»Nichts ›aber Mona‹! Du hast dir die Sache selbst eingebrockt. Du hättest mich nicht anlügen sollen. Und erst recht hättest du meine Regeln nicht brechen dürfen. Der Keuschheitsgürtel war nur der Anfang. Ich denke, du wirst im Laufe des Abends schnell herausfinden, warum du ihn tragen durftest.« Jetzt grinst sie diabolisch. Ich ahne nichts Gutes.

»Aber . . .«

»Beim nächsten ›aber‹ kriegst du einen Schlag auf deinen süßen Hintern. Überleg es dir also gut«, warnt Mona.

Ich senke den Blick zu Boden.

»Schon besser. So, und nun bitte mich darum, dich für deine Vergehen zu bestrafen.«

Ruckartig hebe ich den Kopf und starre sie entsetzt an. Was bitte? Niemals! Wie erniedrigend ist das denn? »Spinnst du?«, platze ich heraus – und beiße mir sofort auf die Unterlippe. Mist.

Mit ruhiger Stimme sagt Mona: »Oh, Ella, du machst es nicht besser.



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