Goldrichtig verliebt (German Edition) by Nelly Berlin

Goldrichtig verliebt (German Edition) by Nelly Berlin

Autor:Nelly Berlin [Berlin, Nelly]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
Herausgeber: -
veröffentlicht: 2016-11-01T23:00:00+00:00


New York

»Guten Morgen«, sagte Melissa zu dem Portier.

»Guten Morgen, Miss Baily. Hatten Sie gestern einen schönen Tag?«

»Ja, sehr. Ich gehe nach oben, ja?«

»Aber natürlich, Miss Baily. Ich hoffe, dass Ihre Mutter heute kommt.«

»Ja, das hoffe ich auch.«

Melissa fuhr mit dem Aufzug in den 43. Stock. Aber anders als gestern setzte sie sich nicht vor die Tür von Nr. 433, sondern klingelte nebenan.

Jonathan öffnete. Er schien blendende Laune zu haben und grinste Melissa breit an.

»Meine Braut, guten Morgen«, neckte er sie. »Wie geht es dir?«

»Mein Überraschungsbräutigam«, lachte Melissa zurück. »Mir geht es sehr gut. Vielen Dank!«

»Komm rein, ich habe schon das Frühstück vorbereitet.«

»Das hört sich perfekt an«, erwiderte Melissa glücklich und legte ihre Jacke und ihre Tasche im Flur ab. Dabei achtete sie darauf, dass Jonathan ihren Ring sehen konnte.

Er ging auch prompt darauf ein. »Einen schönen Ring haben Sie da, gnädige Frau!«

Daraufhin mussten beide sehr lachen.

Heute Nacht hatte Melissa zum ersten Mal in New York gut geschlafen und war voller Vorfreude auf den Tag aufgewacht. Sie hatte auf den Ring an ihrer Hand geschaut und gegrinst. Wenn einem hier solche Sachen passieren konnten, dann musste es ein guter Ort sein! Während sie sich in der ekligen Gemeinschaftsdusche ihres schäbigen Hotels fertigmachte, dachte sie an Jonathan und das ließ ihre Laune noch weiter steigen. Sie mochte ihn. Noch nie war sie jemandem begegnet, der ihr auf Anhieb so sympathisch war. Mehr als das. Wenn sie ganz ehrlich war, fand sie Jonathan auch sehr, sehr attraktiv. Er sah gut aus und hatte einen bezaubernden, jungenhaften Charme. Vor allem war er nicht im Geringsten eitel oder eingebildet. Was für andere Männer hatte sie schon erlebt! Nein, Jonathan war einfach Jonathan.

Jetzt war sie hier bei ihm und hatte beste Laune. Und das, obwohl sie immer noch nichts von ihrer Mutter gehört hatte. Gestern Abend hatte sie noch zweimal bei ihr angerufen, aber es war immer nur die Mailbox rangegangen.

Jonathan hatte den Frühstückstisch schon gedeckt und Melissa musste sich nur auf ihren Stuhl fallen lassen und die phänomenale Aussicht auf den Central Park genießen.

»Wieso wohnst du eigentlich hier?«

Jonathan biss in einen Bagel, kaute und schluckte dann. »Ich habe die Wohnung als Lohn für ein Projekt bekommen, das ich vor einiger Zeit bearbeitet habe.«

»Wow, was war das denn für ein Projekt?«

»Nicht so wichtig.«

»Redest du nicht gerne über deine Arbeit?«

»Es geht so. Die meisten Menschen finden meine Tätigkeit eher uninteressant und ich will dich auf keinen Fall langweilen.«

»Aber das tust du überhaupt nicht.« Melissa dachte einen Augenblick nach. »Das ist sogar noch untertrieben. Ich habe mich selten mit jemandem so wenig gelangweilt wie mit dir.«

Jonathan errötete. »Danke für die Blumen. Ich kann das genauso zurückgeben.«

Jetzt war die Reihe an Melissa, rot zu werden. Warum, wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht, weil Jonathan sie gerade wieder mit seinem ganz speziellen Jonathan-Blick angesehen hatte?

»Was ist jetzt mit deiner Arbeit?«, hakte sie nach.

»Ich beschäftige mich mit Sicherheit. Sicherheit von Computern, Netzwerken und solchen Sachen.«

»Und das ist so gut bezahlt?«

»Manche Aufträge schon.« Jonathan zuckte mit den Schultern. »Andere weniger. Ich mache das vor allem, weil es mich interessiert und weil ich kann, was man hierfür braucht.



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