Geisterherz – Verfluchte Liebe Romantic Fantasy by Cornelia Zogg

Geisterherz – Verfluchte Liebe  Romantic Fantasy by Cornelia Zogg

Autor:Cornelia Zogg [Zogg, Cornelia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426441664
Herausgeber: Knaur e-books
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Ich wusste nicht, wie viele Tage oder Wochen vergingen. Ich saß in meinem Zimmer und starrte an die Wand mit nichts anderem als der Wut in mir, die mir Gesellschaft leistete. Ab und an klopfte Dylan an die Tür und versuchte, mich zum Verlassen meiner schützenden vier Wände zu bewegen, aber erfolglos.

Die ganze Geisterwelt war wütend auf mich. Ich war wütend auf Dante. Und zurzeit hatte ich keinen Plan, wie ich es anstellen sollte, meine Rache auch zu bekommen.

Irgendwann kam der Moment, an dem ich mich entschied, mich der Welt da draußen doch zu stellen – und sei es nur Matt und seinen Schimpftiraden.

Hier würde mir die Antwort nicht zufliegen und je länger ich wartete, desto älter wurde Dante. Ich wollte auf jeden Fall verhindern, dass er eines natürlichen Todes starb.

Ich verließ das Zimmer und horchte auf. Stille. Als ich die Treppe hinunterschlenderte, erkannte ich Dylan auf dem Sofa, die mich anstarrte, als sähe sie einen Geist.

Ich lachte in mich hinein und setzte mich ihr gegenüber. »Und jetzt?«, fragte ich.

Matt schien nicht hier zu sein. Das gab mir die unbeschwerte Freiheit, mich im Wohnzimmer herumzutreiben, ohne mit Vorwürfen und Schuldgefühlen bombardiert zu werden.

Dylan musterte mich fragend, also wiederholte ich.

»Was mache ich jetzt hier so. Rumsitzen?«

Sie lachte und bedachte mich mit einem mütterlichen Blick. »Was denkst du denn, warum hier alle weg wollen? Wir sind hier nicht auf Maui.«

»Das heißt, wir sitzen hier rum?«

»Es gibt hier nicht wirklich was zu tun«, antwortete sie.

»Wie lerne ich, Dinge in der Welt der Menschen zu bewegen?«

Kassandra lachte aus der unbenutzten Küche heraus, in die sie sich offenbar zurückgezogen hatte.

Dylan grinste ebenfalls.

»Da kriecht sie nach einer Ewigkeit aus ihrem Zimmer und plötzlich ist alles ganz eilig, was?«

Ich stand auf und ging hin und her. »Ich will zurück. Ich werde ihm die Hölle heiß machen und …«

Ich schwieg abrupt.

Bei all meinem Hass auf Dante hatte sich plötzlich, ganz unbemerkt, die Sorge um eine weitere Person in meinen Gedanken breit gemacht. Ghost. Was er wohl gerade tat? Ging es ihm gut? Was musst es für ein Schock für ihn sein, plötzlich als Mensch allein in diesem Haus aufzuwachen.

Für einen Moment überwogen die Sorge und die Sehnsucht die Wut, die in mir kochte und zu einem stetigen Brodeln in meinem Inneren geworden war.

»Und?«

Dylan schien den Braten zu riechen. Ich konnte es in ihrem schelmischen Blick sehen.

»Und ich muss etwas überprüfen.«

»Du meinst, du musst jemanden überprüfen.«

»Das geht dich nichts an«, knurrte ich und blickte hinaus auf die verlassene, staubige Straße.

Auch hier war die Ascheschicht dick. Sie setzte sich überall ab und meine nackten Füße hinterließen sogar im Wohnzimmer tiefe Spuren.

Ich beschloss, das Thema zu wechseln, um nicht in Gefahr zu geraten, von Dylan ausgequetscht zu werden.

»Wollt ihr nicht zurück?«

Dylan zuckte mit den Schultern und trat neben mich.

»Ich bin ein gewöhnlicher Geist. Ich habe nicht das Bedürfnis zurückzugehen. Ich habe mir hier einiges erarbeitet.«

Das war mir aufgefallen. Dylan schien über eine gewisse Autorität zu verfügen. Ich beneidete sie darum.

Wie lange es wohl dauerte, bis ich hier zum Alpha-Geist aufsteigen konnte? Mein Ruf war mir zwar vorausgeeilt, allerdings war das in diesen Gefilden eher kontraproduktiv.



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