Gefangen zwischen zwei Maennern by Jana Feuerbach

Gefangen zwischen zwei Maennern by Jana Feuerbach

Autor:Jana Feuerbach [Feuerbach, Jana]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: bookshouse ready-steady-go
veröffentlicht: 2014-09-04T22:00:00+00:00


Lou brachte Jess und Mike ein Bier, als sie verschwitzt und strahlend den Raum betraten. Mit einem Mal war der Raum sehr voll. Der Veranstalter gratulierte den Musikern zu ihrem Auftritt und schleppte zwei weitere Bierkisten an, sodass sich Lous Frage nach den von ihr weggetrunkenen Bieren erledigte. »Ihr wart super! Ich hätte nie mit so vielen Gästen gerechnet«, sagte er jovial und wandte sich den nächsten Neuankömmlingen zu.

Der Raum füllte sich mit Lachen und Männerschweißgeruch. Lou saß neben Jess auf dem Boden und gratulierte ihr. Dass sie fast die ganze Nummer wegen Patrick versäumt hatte, verschwieg sie.

»Wir sollten bald los, ich muss noch eine Menge für die Party morgen vorbereiten«, sagte Jess, blieb sitzen und trank trotz der Worte entspannt nur einen kleinen Schluck von ihrem Bier.

Lou nickte und nahm die Flasche an, die ein anderer Metaller ihr reichte. Es würde noch mindestens eine Stunde dauern, bevor sie losfuhren, und die Getränke reichten für alle.

Patrick würde hier nicht reinpassen. Der Gedanke machte sie glücklich. Es lag in seinem Interesse, dass er vorhin verschwunden war, weil er nicht männlich genug war und man es hier bemerkt hätte. Er war kein Mann, der unter anderen Männern bestehen konnte. Ein Schreckgespenst, der eine Frau verunsichern musste, um sich auf ihre Kosten stark fühlen zu können, mehr nicht. Wie hatte sie es so lange mit ihm ausgehalten?

Ryan … Ryan würde hierher passen. Obwohl er zurückhaltend war und sich nie in den Vordergrund drängte. Bühnenmenschen gab es hier genug, davon brauchte man keine weiteren, aber sein Auftreten ihr gegenüber ließ vermuten, dass er mit anderen Männern entspannt und selbstbewusst umgehen konnte.

Seltsam, dass er ihr fehlte. Sie liebte ihre Freiheit. Sie brauchte keinen Mann. Trotzdem fühlte sich der Platz an ihrer Seite leer an, als ob er dort sitzen sollte.

»Sag mal, Jess, kann ich morgen noch jemanden mitbringen?« Die Worte entwichen ihr, bevor sie nachdenken konnte.

»Klar.« Jess musterte sie neugierig. »Sag bloß, dich hat’s erwischt?«

»Never ever. Es geht um Ryan, den kennst du vielleicht noch. Der Ex von Melanie. Thomas möchte, dass er ein bisschen mehr unter Leute kommt.«

»Also eine selbstlose Tat? Wie edel von dir.« Jess hob ihre Bierflasche nachlässig, damit Lou ihre dagegen knallen konnte. »Ich glaube dir zwar nicht, dass du plötzlich selbstlos und altruistisch wirst, aber bring ihn ruhig mit. Je mehr Leute, desto lustiger die Party.«

»Kann sein, dass er überhaupt nicht will.« Sie nahm einen tiefen Schluck. Trank sie gerade tatsächlich die dritte Flasche? Es fühlte sich nicht an, als ob sie betrunken wäre.

»Frag ihn einfach.«

»Hast recht, ist ’ne gute Idee.« Die Finger gehorchten ihr nicht ganz, als sie das Handy aus der Handtasche kramte und Ryans jüngste SMS zum Antworten öffnete. Zum Glück gab es die Autokorrektur. Jess feiert Morgen ihren 23. Magst du mitkommen?

Die Antwort ließ nur wenige Minuten warten. Ist mein freies Wochenende, also warum nicht? :)

Lou zeigte Jess die SMS. »Er will nicht kommen, weil er mich mag, sondern bloß, weil er nichts Besseres zu tun hat!«

Jess lachte heftig und verschüttete ihr Bier. »Manchmal bist du echt niedlich.



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