Gefährliche Träume by Alexander Anne

Gefährliche Träume by Alexander Anne

Autor:Alexander, Anne [Alexander, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95573-089-5
Herausgeber: Klarant UG (haftungsbeschränkt)
veröffentlicht: 2015-01-16T16:00:00+00:00


Kapitel 5

An diesem Abend, war Jennifer früh zu Bett gegangen. Schon um zehn hatte sie ihrem Freund und dessen Familie gute Nacht gesagt. Sie hoffte, dass ihr die neue Umgebung helfen würde, die Nacht einmal ohne Alpträume hinter sich zu bringen.

Kaum hatte sie sich zu Bett gelegt, löschte sie auch schon das Licht. Sie dachte an den Tag, der hinter ihr lag. Sie sah sich mit Anthony am Strand entlang laufen. Mit seinem Namen auf den Lippen schlief sie ein.

Es war kurz vor Mitternacht, als die junge Frau im Schlaf spürte, wie eine kleine Hand sie berührte. "Marylin", flüsterte sie. "Marylin, was tust du hier?"

Um sie herum herrschte dichter Nebel. Sie hörte Musik. Es klang, als würde jemand auf dem Klavier eine Mazurka spielen. Mit beiden Händen schob sie die Nebelwand beiseite und blickte in den Salon. Sie sah zwei Kinder. Sie hatten einander bei den Händen gefasst und tanzten.

Jennifers Blick blieb an dem älteren der beiden Mädchen hängen. Das bin ja ich, dachte sie ohne Überraschung.

"Schneller, Gwendy, schneller", verlangte ihre kleine Schwester.

"Nein, Mary, jetzt ist es genug." Die Musik brach ab. "Du weißt, dass du dich noch schonen musst. Immerhin warst du sehr krank."

"Aber jetzt bin ich gesund, Mommy", protestierte Marylin.

"Wir können morgen wieder tanzen, Mary."

"Gwendolyn hat völlig recht." Ein dunkelblonder Mann hatte den Salon betreten. "Außerdem wird es allerhöchste Zeit für euch, ins Bett zu gehen." Er hob Marylin hoch. "Gib deinem Daddy einen Gute Nachtkuss, Lovely."

"Daddy", murmelte Jennifer im Schlaf und drehte sich zur anderen Seite.

Die Mädchen stiegen mit der Mutter die Treppe hinauf und betraten Marylins Zimmer. Gwendolyn ging durch die Verbindungstür in ihr eigenes hinüber.

"Lies uns noch etwas vor, Mommy, bitte." Marylin nahm eines ihrer Lieblingsbücher aus dem Regal. "Ich wäre gerne Peter Pan, dann könnte ich auch fliegen", meinte sie und wirbelte durch das Zimmer.

"Ich wäre viel lieber Glöckchen", sagte Gwendolyn verträumt.

Jennifer lächelte im Schlaf. Ganz deutlich hörte sie, wie Georgina Pearson ihren Kindern vorlas.

Bis auf das Mondlicht, das durch das Fenster schien, war es dunkel. Sie sah sich als Gwendolyn an Marylins Bett stehen. Sie steckte die Decke ihrer Schwester fest, kehrte in ihr eigenes Zimmer zurück und setzte sich auf die Fensterbank. Alles war so friedlich. In der Ferne schrie ein Nachtvogel.

Doch dann versteifte sich plötzlich ihr Körper. "Nein!" stieß sie halblaut hervor. Ihre Hände krallten sich in das Laken. Ganz deutlich sah sie neben Marylins Bett einen riesigen Schatten. Er beugte sich über das kleine Mädchen, drückte ihm etwas auf das Gesicht.

"Nein!"

Die junge Frau setzte sich ruckartig auf. Sie zitterte und wagte nicht, die Augen zu öffnen. Auf ihrer Stirn bildeten sich feine Schweißtröpfchen. Ihr Herz raste. Sie riss die Arme nach oben und kreuzte sie über ihrer Brust. Noch immer glaubte sie, diesen riesigen Schatten zu sehen.

Erst nach einigen Minuten gelang es Jennifer, nach dem Lichtschalter zu tasten. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Ihr Herzschlag beruhigte sich langsam. Sie zwang sich, tief durchzuatmen. "Es war nur ein Traum, nichts als ein Traum", sagte sie sich und tupfte sich den Schweiß von der Stirn.



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