Göttin seiner Lust by Johannes Heitmann

Göttin seiner Lust by Johannes Heitmann

Autor:Johannes Heitmann
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783733738518
Herausgeber: CORA Verlag


11. KAPITEL

Roman genoss den Tag in vollen Zügen. Allies seltsame Anspannung hatte sich in dem Moment gelegt, in dem sie ins Wasser gesprungen war. Mehrere Stunden verbrachten sie damit, ganz entspannt das Riff zu bewundern und anschließend auf den Wellen zu treiben.

Als das Boot sie wieder am Strand absetzte, hielt Allie lachend Romans Arm, den er ihr um die Schultern gelegt hatte, und unterhielt sich angeregt mit ihrer Freundin.

Er fuhr die beiden Frauen zurück zu ihrer Villa. Obwohl er Allie am liebsten mit zu sich genommen hätte, war ihm klar, dass sie etwas Abstand brauchte.

Und ein bisschen Distanz konnte auch ihm nicht schaden.

Noch nie in seinem Leben war Roman so durcheinander gewesen. Er mochte Allie und wünschte ihr Erfolg. Und er war scharf auf sie. Aber heute früh hatte sie recht gehabt. Sie mussten viel mehr mitbedenken als nur das, was sie hier gemeinsam auf West Island erlebten.

Das rief er sich in Erinnerung, als er seine Villa betrat und sich mit den Informationen aufs Sofa setzte, die er am Tag zuvor ausgedruckt hatte. Er wünschte sich, Allie würde ihm das alles selbst aus freiem Willen heraus erzählen, doch leider blockte sie immer ab, sobald es persönlich wurde. Bestimmt hatte sie ihre Gründe, wieso sie sich ihm gegenüber nicht öffnete, und er respektierte das. Aber hier ging es nicht um seine Gefühle für sie, die Tag für Tag stärker wurden. Hier ging es ums Geschäft.

Das waren zwei Dinge, die er strikt voneinander trennen musste.

Bei Allie Privates und Geschäftliches zu vermischen – das durfte ihm nicht passieren.

Sie brauchte seine Hilfe, nur wusste sie das noch nicht. Wenn er ihr Zeit ließ, bis sie sich bei ihm sicher genug fühlte, um sich ihm anzuvertrauen, dann wäre die Gelegenheit schon vorbei, und sie würde alles verlieren.

Er musste einfach wissen, was er über diesen verdammten Sportclub bislang noch nicht erfahren hatte. Und zwar jetzt.

Also verdrängte er sein schlechtes Gewissen, um sich durch nichts ablenken zu lassen, setzte sich auf und breitete die Papiere vor sich aus.

Er fing ganz am Anfang an, bei Allie und ihrer Familie.

Der Vater Alkoholiker, die Mutter, die mit dem Kind wegläuft, als die Gewalt und Übergriffe sich auch auf die Tochter erstrecken.

Allie hatte eine harte Kindheit hinter sich, doch das hatte sie nicht davon abgehalten, das College mit Bestnoten abzuschließen. Sie hatte nicht mal mehr viel von ihrem Studiendarlehen zurückzuzahlen.

Vor drei Jahren war ihre Mutter gestorben, und mit dem Erbe hatte Allie Transcend gegründet. Seitdem schuftete sie tagaus, tagein für den Erfolg des Sportclubs. Das angeschlossene Frauenhaus trug den Namen von Allies Mom.

Doch um ein Unternehmen wie dieses Frauenhaus dauerhaft zu finanzieren und zu betreiben, brauchte man Geschick und musste sich bei Sponsoren einschmeicheln. In dieser Hinsicht fehlte es Allie anscheinend am nötigen Gespür. Die Non-Profit-Organisation konnte die Kosten nicht decken, deshalb bezahlte Allie die Rechnungen mit dem Gewinn, den der Sportclub abwarf, und griff auch auf ihre eigenen Ersparnisse zurück.

Roman schüttelte den Kopf. Das Dilemma ließ sich leicht lösen. Die Non-Profit-Organisation an jemand anderen übertragen, Transcend zu einem Franchise-Unternehmen ausbauen, und schon würde sich alles fügen, und beide Unternehmen würden aus den roten Zahlen herauskommen.



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