Fluchtpunkt by Tom Clancy

Fluchtpunkt by Tom Clancy

Autor:Tom Clancy [Clancy, Tom]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453151956
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2013-12-14T16:00:00+00:00


Neuntes Kapitel

Die Net Force Explorer machten sich auf den Heimweg, sobald das Seminar am Nachmittag beendet war. Für den Abend hatte Matt eine Besprechung anberaumt. Bis dahin hatte jeder Zeit, über das Problem nachzudenken. Alle hatten zugesagt, an der Besprechung teilzunehmen. Da der Bus überfüllt war, vermieden sie es, über Julio zu sprechen.

Auf der Fahrt zurück in die Vororte sprach Matt kaum ein Wort. Da die anderen Explorer merkten, daß er mit sich zu kämpfen hatte, bedrängten sie ihn auch nicht. Eine Weile unterhielten sie sich über unwichtige Dinge. Doch bald versanken alle in niedergeschlagenes Schweigen.

Ohne etwas wahrzunehmen, starrte Matt gedankenverloren auf die Wohnsiedlungen, die an dem Fenster vorbeihuschten. Er war von Zweifeln und Angst hin- und hergerissen. Angst um seinen Freund und um seinen Verstand.

Ich weiß, daß ich Julio in dem Simulator gesehen habe, dachte er. Warum war er dann heute nicht dort? Die ersten beiden Male können doch nicht reine Einbildung gewesen sein – verstärkt durch das chaotische Muster eines Rifts.

Schließlich hatte Mark doch genau dasselbe gesehen wie er.

Zumindest bei der ersten Begegnung.

Beim zweiten Erscheinen von Julio in der Simulation der Schlacht um Midway war er allerdings allein gewesen.

Ich weiß, daß es keine Einbildung war, dachte er. Dann erinnerte er sich an die gefälschte Nachrichtenreportage über Julio und seine Familie.

In diesem Moment wurde ihm klar, daß die anderen Net Force Explorer auf seine Behauptungen so reagiert hatten, als wären sie bereits seit Tagen bewiesene Fakten. Und irgendwie stimmte das ja auch. Denn warum hätte die Regierung von Corteguay die Nachrichtensendung türken sollen, wenn Julio und seine Familie frei und wohlauf wären? Doch die Explorer hatten seinem Wort, daß Julio in Schwierigkeiten war, vertraut, lange bevor sie die manipulierte Reportage gesehen hatten.

Die Net Force Explorer vertrauen mir, dachte er. Sie haben mir geglaubt, daß etwas nicht stimmte, und darauf reagiert. Zwar stellen sie zunächst in Frage, was ich sage, und wir debattieren eine Weile, aber letztendlich schenken meine Freunde mir Vertrauen.

Augenblicklich fühlte Matt sich wieder besser. Das Wichtigste war jetzt, nicht aufzugeben. Er wußte, ihm würde etwas einfallen – und wenn nicht, dann würde einer der anderen Net Force Explorer eine Idee haben.

Denn er vertraute ihnen ebenso.

Obwohl es Matt nun etwas besserging, fühlte sich das restliche Team immer noch ziemlich mies. Als sie sich an diesem Abend an ihre Computer anschlossen und sich in der virtuellen Lounge der Net Force Explorer ein fanden, war ihre Stimmung immer noch auf dem Nullpunkt. Der Raum, in dem sie diesmal zusammentrafen, war ein riesiger Bereich, der mit allen möglichen Apparaten, Spielereien und Schnickschnack vollgestopft war – was sich ein Programmierschüler der Net Force Explorer eben nur ausdenken konnte. Angefangen von Wänden, deren Form und Farbe jede Sekunde wechselten, bis hin zu schimmernden Wasserfontänen, die sich in und um die Stühle rankten, ohne die darauf Sitzenden zu berühren oder das, was jeder sehen wollte, zu stören.

Bilder, Geräusche und Gerüche vereinten sich zu einer Umgebung des Wohlbefindens, in der man sich treffen oder einfach nur nachdenken konnte. Es war ein fröhlicher, mit Leben erfüllter



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