Feuertaufe by Sapkowski Andrzej

Feuertaufe by Sapkowski Andrzej

Autor:Sapkowski, Andrzej [Sapkowski, Andrzej]
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 342324755X
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-05-09T22:00:00+00:00


Daniel Etcheverry, Graf Garramone, hatte sich ihrer schon anzunehmen versucht, als die Landsknechte Geralt und Rittersporn, beide gefesselt, auf im Zelt stehende Hocker gesetzt hatten. Nun, da die Landsknechte auf Befehl von Hofmarschall Vissegerd das Zelt verlassen hatten, erneuerte der Graf seine Anstrengungen.

»Das ist der Dichter und Troubadour Rittersporn, Herr Hofmarschall«, wiederholte er. »Ich kenne ihn. Die ganze Welt kennt ihn. Ich halte es nicht für angebracht, ihn so zu behandeln. Ich verbürge mich mit meinem Ritterwort, dass er kein Nilfgaarder Spion ist.«

»Verbürgt Euch nicht voreilig«, knurrte Vissegerd, ohne den Blick von den Gefangenen zu wenden. »Er mag ein Dichter sein, aber wenn man ihn in Gesellschaft dieses Galgenvogels von einem Hexer ergreift, würde ich mich für ihn nicht verbürgen. Ihr habt anscheinend immer noch keine Vorstellung, was für ein Vogel uns da ins Netz gegangen ist.«

»Ein Hexer?«

»Freilich. Geralt, genannt der Wolf. Derselbe Schurke, der sich ein Recht auf Cirilla angemaßt hat, die Tochter Pavettas, die Enkelin von Calanthe, dieselbe Ciri, von der jetzt so viel die Rede ist. Ihr seid zu jung, Graf, um Euch an die Zeiten zu erinnern, da diese Affäre an vielen Höfen im Gerede war, ich aber war, wie es der Zufall wollte, Augenzeuge.«

»Und was kann ihn mit der Fürstentochter Cirilla verbinden?«

»Dieser Hund« - Vissegerd zeigte mit dem Finger auf Geralt - »hat dazu beigetragen, dass Pavetta, die Tochter von Königin Calanthe, Duny zur Frau gegeben wurde, einem Dahergelaufenen aus dem Süden, den kein Mensch kannte. Aus dieser Mesalliance ging später Cirilla hervor, der Gegenstand ihrer abscheulichen Verschwörung. Denn Ihr müsst wissen, dass dieser Bastard Duny seinerzeit dem Hexer das Mädchen als Bezahlung dafür versprochen hat, dass er die Ehe ermöglichte. Das Recht der Überraschung, versteht Ihr?«

»Nicht ganz. Aber sprecht weiter, edler Herr Hofmarschall.«

»Der Hexer« - wieder zielte Vissegerd mit dem Finger auf Geralt - »wollte nach dem Tode Pavettas das Mädchen holen, doch Calanthe erlaubte es nicht, jagte ihn mit Schimpf und Schande davon. Er aber wartete auf einen geeigneten Augenblick. Als der Krieg mit Nilfgaard ausbrach und Cintra fiel, entführte er Ciri, wobei er sich die Kriegswirren zunutze machte. Er hielt das Mädchen gefangen, obwohl er wusste, dass wir sie suchten. Und schließlich wurde er ihrer überdrüssig und verkaufte sie an Emhyr!«

»Das ist Lüge und Verleumdung!«, schrie Rittersporn. »Daran ist kein wahres Wort!«

»Schweig, Spielmann, sonst lasse ich dich knebeln. Setzt die Tatsachen in Zusammenhang, Graf. Der Hexer hatte Cirilla, jetzt hat sie Emhyr var Emreis. Und der Hexer wird bei der Vorhut eines Nilfgaarder Beritts ergriffen. Was hat das zu bedeuten?«

Daniel Etcheverry zuckte mit den Schultern.

»Was hat das zu bedeuten?«, wiederholte Vissegerd und beugte sich zu Geralt hin. »Was, du Schurke? Sprich! Seit wann spionierst du für Nilfgaard?«

»Ich spioniere für niemanden.«

»Ich lasse dir die Haut in Streifen abziehen!«

»Tut es.«

»Herr Rittersporn«, warf plötzlich der Graf Garramone ein. »Es wäre wohl günstiger, wenn Ihr mit Erklärungen beginnt. Je schneller, umso besser.«

»Das hätte ich längst getan«, explodierte der Dichter, »aber der gnädige Herr Hofmarschall hat gedroht, mich knebeln zu lassen! Wir sind unschuldig, das sind alles pure Erfindungen und abscheuliche Verleumdungen.



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