Fairy's Tale by Catherine Ritter

Fairy's Tale by Catherine Ritter

Autor:Catherine Ritter [Ritter, Catherine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-06-12T22:00:00+00:00


Kapitel 12: Family Day

Manche Dinge will man nicht wissen.

Lucian.

Was war das denn bitte? Seit zwei Wochen überlege ich, wie ich es angehen soll, möglichst vorsichtig und zart in sie einzudringen, und dann fällt mir nichts Besseres ein, als grob und rücksichtslos meinen Penis in sie zu schieben und auch noch nach drei Sekunden zu kommen? Ohne Vorspiel oder irgendwas?

Mann, ich bin wirklich so ein Arschloch!

Und dabei ist sie so süß. Selbst jetzt. Und ich war nicht zärtlich genug und habe nur an mich gedacht.

Ich liebe es, wie sie durch mein Haar fährt und mich an sich drückt. Als ob ich ihr nicht egal wäre. Und ja, sie ist mir auch nicht egal. Alles andere als das. Die ganzen zehn Tage musste ich an sie denken. Ich habe sie schrecklich vermisst und war voller Angst, dass sie heute nicht kommt, weil ihr toller Paul herübergeflogen ist und sie mitgenommen hat. Oder weil sie doch lieber mit ihrer Familie feiert. Ein wenig ein schlechtes Gewissen habe ich ja, weil ich sie an diesem so wichtigen Tag von ihren Verwandten trenne, aber ich bin gleichzeitig so froh, dass sie bei mir ist. So unendlich froh. Ich hätte die Einsamkeit heute schwer ertragen. Seit ich sie kenne, spüre ich, wie allein ich bin. Früher ist mir das gar nie aufgefallen.

„Ich habe so gehofft, dass du heute da oben bist“, flüstere ich in ihr Ohr, und sie erwidert: „Da hättest du dich nicht sorgen müssen. Ich hätte den Gedanken nicht ertragen, dass du alleine hier sitzt, wenn wir uns doch gegenseitig so viel Schönes schenken können.“

„Es tut mir leid, dass ich so wenig Rücksicht auf dich genommen habe“, murmele ich, voller Selbstanklage. Sie ist mit so vielen Erwartungen hergekommen, und dann hat sie wieder keinen Orgasmus erreicht. Wie denn auch, wenn ich mich überhaupt nicht um sie kümmere?

Sie lacht aber. „Ach, Lucian, ich glaube, wir werden in den nächsten Tagen genügend Gelegenheit finden, um das nachzuholen. Mach dir doch keine Vorwürfe, ich kann es noch immer nicht fassen, wie leicht den Penis in mich gleiten konnte … du glaubst ja nicht, wie furchtbar peinlich das mit Paul jedes Mal war. Dass es so ein schönes Gefühl sein kann, hätte ich nie gedacht.“

Ich schließe die Augen und genieße es nur mehr, sie bei mir zu spüren. Ihr Herz schlagen zu hören. Daran zu denken, wie sie heute auf mich zugelaufen ist, lachend, nervös und ungezähmt.

Oh my god.

Ich glaube, ich habe mich in sie verliebt. Bisher wusste ich nicht, was dieses Wort bedeutet und war zufrieden mit meinem Leben, wie es war. Jetzt … es fühlt sich dunkel an, als ob ich mich knapp über einem Abgrund befinden würde, der mich mit seinem Sog in die Tiefe ziehen will.

Es ist kein schönes Gefühl, wirklich nicht. Sie ist keine Frau für mich. Ich möchte ihr das niemals antun, mit mir zusammen zu sein. Ich könnte mich nicht auf eine richtige Beziehung einlassen, wie sie das verdient hätte, dafür bin ich viel zu gefühllos geworden.



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