Ewiglich unvergessen by Marah Woolf

Autor:Marah Woolf [Woolf, Marah]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub, azw3
Tags: Paranormal
Herausgeber: Ina Koerner
veröffentlicht: 2014-06-12T22:00:00+00:00

*****

»Klara, was ist eigentlich aus dem Tee geworden, den Batiste mir immer gibt?«

Klara stand hinter ihr und frisierte ihre Haare. »Ich habe den Tee vertauscht und hoffe jetzt einfach, dass es niemandem auffällt. Batiste ist heute früh fortgefahren und er kommt erst in zwei Tagen zurück. Sir Beaufort ist hoffentlich nicht so aufmerksam.«

Lucy atmete auf. »Dann kann ich mich zwei Tage ausruhen.« Sie wunderte sich, dass Batiste ihr nichts von seiner Abreise gesagt hatte.

»Sir Beaufort möchte nachher mit dir spazieren gehen. Er hat mir befohlen, dir das auszurichten. Er hat schon gefrühstückt. Du sollst dich zu seiner Verfügung halten.«

»Das hat er gesagt?«

»Genauso so.«

»Du lieber Himmel. Man könnte meinen, ich sei sein Spazierstock.« Die Mädchen kicherten.

»Kannst du mein Frühstück hochbringen und bei mir bleiben? Ich möchte nicht allein da unten sitzen.«

»Kein Problem. Ich bin gleich wieder da.«

Klara ging aus dem Zimmer und kehrte kurze Zeit später mit einem voll beladenen Tablett zurück. »Lauter ungesundes Zeug«, verkündete sie. »Du glaubst nicht, was die Köchin so in ihren Schränken versteckt. Ich habe sogar Croissants und Nutella gefunden und uns zwei Latte gemacht. Dieser ewige Altmännertee macht ja ganz depressiv, dabei steht in der Küche eine supermoderne Kaffeemaschine. Die kann alles.«

»Alles?«, hakte Lucy nach.

Klara zwinkerte ihr zu. »Sagen wir mal, fast alles.«

Die beiden Mädchen setzten sich an den Tisch und begannen zu frühstücken.

Lucy überlegte hin und her, ob sie es wagen konnte, Klara ins Vertrauen zu ziehen, oder ob es zu gefährlich für das Mädchen war. Andererseits hatte sie keinen anderen Verbündeten im Haus und Klara konnte versuchen Colin anzurufen.

»Was ist, Lucy? Du bist so einsilbig. Ist der Kaffee nicht gut?«

»Doch, doch. Das ist es nicht.«

»Was dann?«

»Ich erinnere mich wieder, Klara.«

»Was meinst du?«

»Ich erinnere mich an mein Leben und an alles, was mit mir passiert ist«, flüsterte sie. »Naja fast alles. Ich bin nicht sicher, wie ich hier hergekommen bin.«

Klara lehnte sich vor. »Und? Stimmt das mit dem überein, was Beaufort und Batiste erzählt haben?«

Lucy schüttelte langsam den Kopf. »Kein bisschen.«

Klara schwieg.

»Das überrascht dich nicht?« Lucy musterte das Mädchen, das mittlerweile ihre Freundin geworden war.

»Ich muss dir etwas erzählen, Lucy. Und es tut mir leid, dass ich das nicht schon früher getan habe. Du musst mir glauben, dass ich nur um dein Wohl besorgt war.«

Lucy nickte.

»Deine Freundin Marie und ihr Freund Chris waren bei mir. Sie haben mir eine so haarsträubende Geschichte erzählt – das konnte ich einfach nicht glauben. Du warst gerade aufgewacht und da dachte ich, dass es nicht gesund sein kann, wenn ich dich mit so einem Quatsch konfrontiere. Da habe ich sie weggeschickt. Aber dann sind mir merkwürdige Sachen aufgefallen und da ich bin unsicher geworden.«

»Wo sind die beiden jetzt?«, fragte Lucy aufgeregt. »Sind sie noch hier? Können sie mir helfen? Ich muss hier weg, Klara. Wenn sie herausfinden, dass ich mich erinnere, werden sie ihre Masken fallen lassen und dann ist es vorbei mit den Nettigkeiten. Hast du mal gesehen, wie Beaufort Alisdair behandelt? Und Batiste de Tremaine steht ihm in nichts nach. Er hat bereits mehrere Menschen auf dem Gewissen.

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