Escape by Baldacci David

Escape by Baldacci David

Autor:Baldacci, David [Baldacci, David]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2015-11-01T16:00:00+00:00


39

Doug Fletcher verließ soeben das JAG-Gebäude auf dem Gelände der renommierten juristischen Fakultät der UVA, als Puller und Knox aus dem Wagen stiegen. Fletcher war in den Fünfzigern, schlank, und trug sein mittlerweile ergrautes Haar fast so kurz wie während seiner militärischen Laufbahn. Sein Gesicht war scharf geschnitten, seine blauen Augen wachsam und durchdringend, was dabei half, das Vertrauen eines Richters oder Geschworener zu gewinnen.

Puller und Knox zeigten ihm ihre Ausweise. Fletcher schien nicht überrascht zu sein, die beiden zu sehen.

»Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte er mit fester, tiefer Stimme.

Puller erklärte ihm, weshalb sie hier waren, worauf Fletcher nickte. »Ich habe natürlich von dem Ausbruch gehört.« Er schaute sich um. »Ich habe ein Büro im JAG-Gebäude. Ich glaube, dort können wir uns ungestörter unterhalten. Wie wär’s?«

Sie betraten das Büro ein paar Minuten später. Fletcher schloss die Tür des kleinen Raumes, in dessen Mitte ein Schreibtisch mit einem Computer stand. Die Wände wurden von Holzregalen gesäumt, auf denen sich verstaubte Bücher und juristische Fachzeitschriften reihten.

Fletcher nahm hinter dem Schreibtisch Platz. Puller und Knox setzten sich ihm gegenüber.

»Wir haben gehört, dass Sie Zweifel an der Schuld Robert Pullers hatten«, begann Puller.

»Da war ich nicht der Einzige«, erwiderte Fletcher.

»Die Zeugenaussagen?«

»Unter anderem. Was die Leute geschildert haben, hätte natürlich passieren können. Später erfuhr ich allerdings, dass man eine Firewall von Pullers Computer gehackt hatte.«

»Was er nicht eingestehen wollte.«

»Er war zu clever, als gut für ihn war. Viel zu klug, um sich dabei beobachten zu lassen, wie er Daten auf eine DVD herunterlädt. Und viel zu intelligent, um sich damit in seiner Tasche erwischen zu lassen.«

»Und das Treffen mit diesem iranischen Spion?«

Fletcher zuckte mit den Schultern. »Diese Aussage hat ihm das Genick gebrochen. Der Zeuge war glaubwürdig und hegte keinen Groll gegen Puller. Weshalb also sollte er lügen?«

»Vielleicht hatte dieser Zeuge ein sehr krankes Kind, das eine Behandlung benötigte, die als experimentell betrachtet wird, sodass die Versicherung nicht dafür aufkam, und die obendrein außerhalb seiner finanziellen Möglichkeiten lag.«

Fletcher beugte sich vor. »Was?«

»Robinsons Sohn hatte eine seltene Form von Leukämie«, erklärte Knox. »Eine traditionelle Behandlung war wirkungslos. Die experimentelle Option kostete über eine Million Dollar, und die Behandlung war nur im Ausland möglich. Robinsons Sohn war bereits schwer erkrankt, bevor Robert Puller verurteilt wurde. Nachdem Puller ins DB kam, erhielt Robinson plötzlich die Behandlung. Und sie war nicht kostenlos.«

»Woher wissen Sie das alles?«

Wieder antwortete Knox. »Weil meinem Partner hier zwei Fotos von dem Jungen in Robinsons Büro aufgefallen sind. Das eine zeigte ein sterbendes Kind, das andere einen etwas älteren Jungen, dem es offensichtlich gut geht.«

»Also haben wir die Spur verfolgt und es herausgefunden«, fügte Puller hinzu.

»Es gibt keine anderen Erklärungen?«, fragte Fletcher. »Spenden? Vielleicht wurde die experimentelle Behandlung gratis vorgenommen.«

»Nein. Da ist Geld geflossen. Über eine Million Dollar, zwei Monate nachdem Robert Puller ins Gefängnis gesteckt wurde.«

»Verdammt. Und wenn Robinson geschmiert wurde?«

»Wir vermuten, dass das bei Susan Reynolds ebenfalls so war. Wir haben mit ihr gesprochen. Und ich habe genug Verhöre geführt, dass ich es merke, wenn jemand lügt. Sie hat gelogen.«

»Und das Motiv? Ebenfalls Geld?«

»Für sie selbst, ja«, antwortete Puller.



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