Es war kein Bluff, Corby! (German Edition) by Larry Lash

Es war kein Bluff, Corby! (German Edition) by Larry Lash

Autor:Larry Lash [Lash, Larry]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Uksak E-Books
veröffentlicht: 2017-07-05T22:00:00+00:00


9.

Manuela fiel nun wirklich in eine echte Ohnmacht. Hig Carrol wich schnell beiseite. Deutlich sah man es ihm an, dass er mehr Angst vor dem Gewicht seiner Gattin hatte als vor den Gewehrläufen. Die Gefangenen sprangen von den Pritschen, stießen ein Indianergebrüll aus. Drei Cowboys versteiften sich, standen geduckt, bereit zu schießen. Ihre Arme schwebten über den Kolben.

„Lasst stecken!“, fauchte Ken. „Wir haben keine Chance.“

So war es. Es gab nichts daran zu deuteln. Langsam krochen die Hände in die Höhe. Jetzt erst tauchte langsam ein Mann in den Lichtschein, trat federnd durch die Tür.

„Corby Penter“, murmelte Ken, lehnte sich etwas zurück, um sein Gesicht zu verbergen, doch der andere hatte es dennoch gesehen, flog etwas zurück. Wie Kupfer gleißten seine roten Haare, und die grünen Augen in seinem Gesicht waren zwei stechende Flammen. Ruckhaft kamen seine beiden Colts aus den Holstern.

„Wer, zum Teufel, bist du?“

„Der Mann, der dein Nest leerfegte, Corby, und das weißt du genau“, klang es schroff, ablehnend, etwas hochmütig.

„Yeah“, dehnte Penter. „Der Mann, der den Doc beschattete, der verdammt genau in dieser Gegend Bescheid weiß ... Wie ist dein Name?“

„Den kennst du!“

„Ich will deinen wirklichen Namen wissen – hörst du! Deinen wirklichen!“

„Kanunda!“

„Hell and devil! Vielleicht heißt du Morton, oder Miller, und hast das Abzeichen eines Tex' einem Toten abgenommen – einem Toten, verstehst du?!“, lauerte der andere. Die grünen Augen wurden wie spitze Dolche.

Aber seine Blicke prallten ab. Ken zog die Augenbrauen nur leicht in die Höhe, lächelte seltsam, ließ den Mann nicht aus den Augen, der wie ein bösartiger Tiger vor ihm stand, ihn mit beiden Waffen bedrohte, dessen Gesicht zuckte, dessen Wangenmuskeln mahlten, der krampfhaft über etwas nachdachte, sich bemühte, in seine aufgepeitschten Gedanken Ordnung zu schaffen, und der seine Zähne fletschte.

Yeah, dieser Mann war von Übel. Er war das personifizierte Gift, war schlimmer noch als sein Sohn, der diese Begegnung mit düsteren Augen verfolgte, laut aufbrüllte: „Schieß ihn nieder, Dad!“

Corby beachtete seinen Sprössling kaum, zischte heiser:

„Das hättest du erledigen sollen! – Aber, wenn er wirklich ein Todesreiter ist, dann muss er verschwinden, dann wird die Gegend hier ungesund. – Aber vorher muss ich noch etwas aus ihm herausbringen. Er erinnert mich zu sehr an jemanden, und wenn ich nicht wüsste, dass ich diesen Jemand mit eigenen Händen ins Jenseits gebracht ...“ Er stockte. Wie das Zischeln einer Schlange waren die weiteren Worte: „Kanunda heißt du? – Bist du ein Neffe von Sally Kanunda, die später Sutter hieß?“

Die Frage verlangte Antwort. Kam aus düsteren Tiefen. War wie ein Signal, eine Warnung, und zur gleichen Zeit hoben sich beide Colts. – Wenn Corby schießen würde, dann waren es die scheußlichsten Schüsse, die ein Mann je einem anderen aufbrennen konnte. Gemein, weil Ken Kanunda hochgestreckt die Hände hielt, weil hinter dem Banditen die Winchesterläufe drohten.

„Schieß doch, Dad!“, kreischte es hinter der verschlossenen Zellentür. „Räucher ihn aus und öffne ...“

Corby winkte hinter sich. Dort standen Rui Broker und James Wilkins mit angelegten Waffen. „Holt sie heraus!“, sagte er.

Das war der Befehl eines ungekrönten Königs, der Song eines Mannes, der genau wusste, dass alles in seinen Händen lag.



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