Entscheidung des Herzens by Joanne St. Lucas

Autor:Joanne St. Lucas
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Contemporary
Herausgeber: bookshouse Verlag
veröffentlicht: 2014-07-15T22:00:00+00:00

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Marcus verstaute den Kanadier und führte Trish in ein Restaurant in Thunder Creek aus. Sie verhielt sich ihm gegenüber noch immer steif und blieb unnahbar. Es war fast nicht vorzustellen, dass sie tatsächlich eine so leidenschaftliche Nacht miteinander verbracht hatten. Er überging ihre distanzierte Haltung und plauderte über Lake Anna und ihre gemeinsamen Freunde aus der Stadt.

Er gab sich entspannt, obwohl er innerlich einen Schweißausbruch nach dem anderen durchlebte. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt. Trish hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, was sie von ihm wollte. Einen One-Night-Stand, mehr nicht. Aber, verdammt noch mal, er war zum ersten Mal, seit er in Lake Anna lebte, mehrere Wochen am Stück ungebunden und musste sich keine Gedanken um seine Tochter machen. Er konnte sich darauf konzentrieren, Trish zu verführen und für sich zu gewinnen. Denn er wollte mehr als das, was zu geben sie bereit war. Er war an ihr interessiert, seit er sie nach seinem Umzug nach Lake Anna zum ersten Mal gesehen hatte. Sie hatte vor dem Büchercafé gestanden den Kopf in den Nacken geworfen und herzhaft über etwas gelacht, das Katie, die neben ihr stand, erzählte. Ryan, der seinen Blick bemerkt hatte, hatte nur gegrinst und ihn wissen lassen, wie unerreichbar diese Frau war. An ihr biss man sich die Zähne aus. Sie verabredete sich nicht. Da würde er nicht mehr Glück haben als alle anderen.

Marcus hatte sie sofort erkannt und doch war sie eine völlig andere Frau als das umschwärmte Topmodel. Diamond war ein atemberaubend schönes Wesen gewesen, fast zu perfekt. Sie hatte ihn nie gereizt. Die weißblonde Mähne war nicht echt und ihr leuchtend blauer Blick war es ebenfalls nicht gewesen. Diamond war ihm viel zu künstlich.

Trish hingegen hatte eine Schönheit, die von innen kam. Natürliche Anmut, Ausstrahlung, Charakter, an ihr war alles echt. Sie spielte keine Rolle, sie war sie selbst.

Für Frauen, die in Rollen schlüpften und andere glauben ließen, sie wären das, was man sich erträumte, hatte er nicht viel übrig. Maras Mutter war Schauspielerin und spielte ihm genau das vor, wonach er sich gesehnt hatte, eine Frau, mit der er ein Haus bauen und eine Familie gründen konnte. Für einen der besten Quarterbacks der Welt, der mit seiner Mannschaft zweimal den Superbowl gewonnen hatte, war das vielleicht eine etwas ungewöhnliche Zukunftsvorstellung, waren die Spieler doch durch die Bank von weiblichen Fans und Groupies umgeben, die auf ein Fingerschnippen hin bereit waren, sich ihre Klamotten vom Leib zu reißen und es allein, zu zweit oder auch zu dritt mit einem zu treiben.

Er hatte sein Maß an Wildheit in seinen Zwanzigern genossen. Damals hatte er Frauen nicht viel besser behandelt als die anderen Spieler. Irgendwann hatte er genug gehabt von den immer gleichen, namenlosen, unbedeutenden Kurzaffären, die sein Herz nicht erreichten. Er wollte mehr. Er wollte ein Leben wie seine Eltern, mit einer Veranda und einem Lattenzaun.

Maras Mutter schien ihm all das geben zu können. Viel zu spät hatte er bemerkt, dass sie nur eine Rolle spielte. Sie war nicht an dem idyllischen Heim mit dem weißen Zaun interessiert.

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