Entflamme by Addictive

Entflamme by Addictive

Autor:Addictive
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


4. The Lion doesn't sleep tonight

Zwei Tage später, als ich gerade an meinem Tabletcomputer sitze und einen Vorschlag für eine neue Seite für OptiMan ausarbeite mit dem Titel „Meine Herren, was für ein merkwürdiges Tier lebt da an Ihrer Seite?“ – in diesem Fall eine Frau –, höre ich, wie Saskia einen Anruf bekommt und sich in ihr Zimmer zurückzieht, um in Ruhe zu telefonieren.

Du heckst irgendwas aus, meine Liebe…

Zehn Minuten später höre ich, wie sie in der Küche kramt und Schränke öffnet, dann kommt sie mit ihrer Tasche über der Schulter näher.

„Sag mal, der Napf unseres Dickerchens ist leer“, sagt sie mit teilnahmsvoller Miene.

„Das bedeutet, dass er innerhalb von zwei Stunden seine ganze Tagesration aufgefressen hat“, antworte ich, ohne die Augen von meiner Arbeit zu wenden.

Ich fühle, dass sie direkt neben mir steht, zeige aber keine Reaktion.

„Die Sache ist die, der Sack mit seinen Kroketten ist fast leer. Bei diesem Tempo ist der bis in zwei Tagen aufgebraucht“, sagt sie, „und die Streu auch.“

Ich hebe den Kopf und starre sie geistesabwesend an.

„Saskia, seit wann sorgst du dich um Churchill? Ich hatte immer eher den Eindruck, du bist dafür, den Fettwanst auf Diät zu setzen und ihn in seiner Streu schmoren zu lassen, um ihm zu zeigen, wie das Leben funktioniert, diesem seit zehn Generationen reinrassigen Tier...“

Ich merke, dass sie nach einer Antwort sucht und frage mich, was sie im Schilde führt.

„Na ja, ich mache mich jetzt auf die Socken ins Atelier“, erwidert sie. „Wenn du mir sagst, wo du dich immer mit Proviant für den Dicken eindeckst, kann ich auf dem Rückweg auftanken, wenn du willst. Ich sehe ja, dass du gerade viel zu tun hast...“, fügt sie hinzu, wobei sie sehr wohl merkt, dass ihre Glaubwürdigkeit gleich Null ist.

„Okay“, sage ich, bevor ich ihr die Adresse des Spezialisten nenne, bei dem ich immer die Pedigree-Luxuskroketten kaufe, und ihr Geld gebe, damit sie einen Sack davon mitbringt.

Ich werde schon noch erfahren, was sie ausheckt…

Kaum ist sie gegangen, da bekomme ich einen Anruf von Jeff, mit dem ich gegen Abend einen Termin für die besagte „Beichte eines notorischen Glücksspielers“ habe.

„Äh, Anna“, sagt er nach dem üblichen Smalltalk zu mir. „Ich habe da ein Anliegen, was unser Treffen für später betrifft. Können wir es verschieben?“

„Ja, natürlich, wie wäre es denn morgen?“

Kurzes Schweigen, als würde er in seinem Terminkalender nachschlagen.

Oder eine Ausrede suchen. Ich hoffe, er lässt mich nicht hängen!

„Eijeijeijei! Das ist im Moment ein bisschen schwierig. Wir könnten das für Ende nächster Woche anberaumen, wenn es dir nichts ausmacht?“

„Äh, nein“, antworte ich ein bisschen überrascht. „Du hast doch hoffentlich keinen Ärger? Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“

„Ja ja, kein Grund zur Sorge“, versichert mir Jeff. „Bis dahin ist es ein bisschen ruhiger.“

Was haben die beiden nur, wieso diese Heimlichtuerei? Vielleicht sind sie ja dabei, klammheimlich einen kleinen Ausflug zu zweit vorzubereiten... Wie auch immer, bis zu dem Interview mit Jeff habe ich genug zu tun. Ich muss zu Papier bringen, was ich bereits an Infos zusammengetragen habe.

Mein Telefon klingelt, es ist Dayton.



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