Energieeffizientes Bauen und wie es sich lohnt by Nicolei Beckmann

Autor:Nicolei Beckmann
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783658285432
Herausgeber: Springer Fachmedien Wiesbaden

Bei einem zweischaligen Mauerwerk bleibt der tragende Innenteil bestehen, jedoch werden Anker als Verbindungselemente in die tragende Innenwand eingesetzt. Diese fixieren zum einen die Isolierung, zum anderen halten sie die zweite Schale, die Außenwand in Position. Im Gegensatz zum WDVS muss die äußere Schicht nicht direkt auf der Isolierung aufliegen und kann als separate Wand deklariert werden. Obwohl die Außenwand in der Regel nicht tragend ist, sie trägt sich in der Regel nur selbst, dürfte sie nach dem Eurocode 6 als tragende Hülle statisch berücksichtigt werden.

Ein Zwischenraum, der sogenannte Fingerspalt , sorgt für eine Hinterlüftung der außenliegenden, frostbeständigen Wand. Der Fingerspalt hat eine Schichtstärke von ca. 40 mm und trägt nach der DIN 4108 als Isolierkörper zum Wärmeschutz bei. Die außenliegende Wand, auch Vormauerschale genannt, besteht meistens aus Verblendern oder Klinkern. Obwohl die äußere Schicht wasserdicht sein sollte, sorgt die Hinterlüftung dafür, dass eintretendes Wasser bis zu einem gewissen Maße abtrocknen kann. Innen ablaufendes Wasser muss am Fußpunkt kontrolliert abgeführt werden. Wird auf die Hinterlüftung verzichtet, dann bezeichnet man den Aufbau als Kerndämmung . Ohne Fingerspalt muss auf eine hohe Wasserdichtheit der Vormauerverschalung geachtet werden.

In der Abb. 11.10 ist der prinzipielle Aufbau dargestellt. Auf dem Verbindungsanker ist eine Art von Scheibe aus Kunststoff zur Isolierung hin zu erkennen. Diese hat nicht nur die Aufgabe die Isolierung in der gewünschten Position zu fixieren, sie soll auch eindringende Feuchtigkeit vor der Isolierung zum Abtropfen bringen und somit die Isolierung vor Feuchtigkeit schützen.

Abb. 11.10Zweischaliges Mauerwerk mit Fingerspalt

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