Eiskalt erwischt by Mathilda Grace

Eiskalt erwischt by Mathilda Grace

Autor:Mathilda Grace [Grace, Mathilda]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-03T23:00:00+00:00


7

Ich bin frustriert. Wieso, fragt ihr? Ich sag's euch, ich bin frustriert, weil Mister Michael Kilian Junior mir, seit er mich auf dem Herrenklo überfallen hat, was jetzt drei Wochen her ist, nicht mehr an die Wäsche gegangen ist. Stattdessen führt er mich alle zwei, drei Tage abends aus und ist der perfekte Gentleman.

Darüber will ich mich ja nicht mal beschweren, wann wird man schon einen Abend in die Oper und zwei Tage später in die Weltpremiere eines Actionfilms eingeladen? Und jedes Mal bringt er mir wunderschöne Tulpen mit. Die ganze Wohnung steht mittlerweile voll mit Sträußen und ich weiß nicht, ob ich ihn dafür lieben oder hassen soll. Verdammter Kerl.

Von den Essen, die er immerzu für uns kocht – Malte schließt er nie aus, was ich ihm wirklich ankreide, weil es eine echt anständige Geste ist –, werde ich gar nicht erst anfangen. Mir werden langsam alle Hosen zu eng, was gar nicht erwähnenswert wäre, wenn wir die Kalorien im Bett wieder abtrainieren würden. Aber nö, nichts davon passiert. Ich bekomme keusche Küsschen und zärtliche Berührungen. Was toll ist, aber eindeutig zu wenig, und das macht mich wahnsinnig.

Bin ich eine Frau, die verführt werden will? Ich habe nichts gegen Frauen, keine Sorge, und Malte ist für eine perfekte Verführungsszene genauso geeignet, wie ich für harten, wilden Sex. Aber wie gesagt, ich bin keine Frau und vor allem bin ich nicht hetero. Ich will diese Fesseln, von denen Michael gesprochen hat, die ich sogar schon gesehen habe. Er hat übrigens keine Deckenlampe, die ihm auf den Kopf fallen kann, eine Sorge weniger für den Sex, den wir ja bekanntlich in den letzten drei Wochen nicht hatten und auch nie haben werden, weil ich ihn mit seinen teuren Krawatten erwürge, wenn er nicht endlich in die Puschen kommt.

„Oh, oh“, sagt Malte, als ich die Wohnungstür hinter mir zuwerfe. Michael hat mich vor dem Haus abgesetzt und ist weitergefahren, weil ihn sein Vater um ein spätes Gespräch gebeten hat. „Wieder nichts?“

„Sehe ich aus, als hätte ich Sex gehabt?“

Malte verkneift sich ein Lachen, was sein Glück ist. „Du siehst eher aus, als würdest du heimlich Mordpläne schmieden. Und zwar absichtliche diesmal.“

„Drei Wochen.“ Ich knirsche vor Wut beinahe mit den Zähnen. „Einundzwanzig gottverdammte Tage, die er mit seinem Adoniskörper vor mir herum springt und sonst nichts, nada, niente. Was denkt er sich eigentlich dabei? Ich bin doch kein Eunuch.“

„Vielleicht solltest du ihm die sprichwörtliche Pistole auf die Brust setzen“, schlägt Malte vor und ich sehe ihn stirnrunzelnd an. „Sag' ihm klipp und klar, dass du dir, wenn er dich nicht endlich quer durchs Bett vögelt, jemanden suchst, der es tut.“

Mir bleibt der Mund offenstehen. Was ist das denn für ein Vorschlag? Das hätte ich Malte nicht zugetraut. Eigentlich ist er nämlich der gleiche Typ Gentleman, den Michael gerade bei mir gibt.

„Ich soll ihn erpressen?“, frage ich daher verwundert nach, um sicherzugehen, dass ich ihn richtig verstanden habe.

„Erpressen ist ein böses Wort“, tut er unschuldig und zwinkert mir zu. „Es sagt ja keiner, dass du dir gleich den nächstbesten Typen an Land ziehen sollst.



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