Eine Liebe wie der Himmel by Dorothy Garlock

Eine Liebe wie der Himmel by Dorothy Garlock

Autor:Dorothy Garlock [Garlock, Dorothy]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783548251936
Google: fBWdPQAACAAJ
Amazon: 3548251935
Herausgeber: Ullstein Tb
veröffentlicht: 2001-06-01T22:00:00+00:00


Kapitel 10

Victoria erwachte erst am Abend. Durch das Fenster konnte sie sehen, dass der Himmel sich bereits verfärbte. Sie liebte diese goldene Tageszeit. Sie zog die Decke bis an ihr Kinn und vergrub das Gesicht in den weichen Kissen. Es war einfach himmlisch, so umsorgt zu werden und sich so ausgeruht zu fühlen. Sie war überrascht gewesen, wie liebenswürdig und einfühlsam die Mahaffeys sich ihr gegenüber gezeigt hatten. Sie musste zugeben, dass sie anfing, sie wirklich zu mögen! Im Moment fühlte sie sich jedoch zu behaglich, um sich mit dieser Angelegenheit auseinander zu setzen.

Nellie kam zur Tür herein und stellte sich neben ihr Bett. Sie beugte sich vor und stopfte die Decke um Victorias Schultern.

»Geht es dir besser?«

»Ja, danke. Aber ich sterbe fast vor Hunger.«

»Gut. Ich bring dir einen Teller mit Braten.« Sie kicherte. »Den Braten habe ich zusammen mit Doonie gemacht. Er muss das ganze Essen für den alten Mann gekocht haben, bei dem er war, denn er kennt sich ziemlich gut aus.«

Victoria lächelte. »Um dir die Wahrheit zu sagen, ich würde im Moment alles essen, solange es sich nicht bewegt. Ich hab einen solchen Hunger.«

»Dann geh ich lieber schnell und hol dir was, bevor Mason den Topf ausleckt.«

»Hat er denn nicht geschlafen? Was ist mit seinem Arm?«

»Er hat ein paar Stunden geschlafen. Er war schon drüben, um nach Stonewall zu sehen. Jedes Mal, wenn ich mich nach seinem Arm erkundige, sagt er nur: ›Jetzt übertreib mal nicht.‹ Ruby meint, er sei sturer als ein Esel, und ich glaube, sie hat Recht!«

Victoria warf die Decke zurück und stellte ihre Füße auf den Boden. Sie zuckte zusammen und hätte vor Schmerz fast laut aufgeschrien, als sie ihr Bein bewegte. Ruby hatte die Wunde versorgt und saubere weiße Stoffstreifen darumgewickelt, und Victoria hatte nur noch ein dumpfes Pochen verspürt, solange sie gelegen hatte. Die plötzliche Bewegung war jedoch so schmerzhaft, dass sie jetzt zitternd auf der Bettkante saß.

Mason stand in der Tür. »Du bleibst wohl besser noch im Bett.« Er nahm jedes Detail an ihr wahr – Flanellnachthemd, blondes, etwas zerzaustes Haar, das ihr über die Schultern fiel, nackte Füße auf dem gewebten Teppich neben dem Bett.

»Mein Zimmer ist so gut besucht wie die Lobby des Overland Hotels! Klopfst du nie an, bevor du hereinkommst?« Sie spannte ihren Körper an in dem Versuch, dem Zittern Einhalt zu gebieten. Ihr Blick wanderte rastlos durch den Raum und sie vermied es, Mason anzusehen, dessen Gegenwart alles ausfüllte, sogar ihre Gedanken. Warum musste er nur ausgerechnet jetzt hereinkommen, wo sie sich so schwach und weinerlich fühlte?

Er trat neben das Bett und wirkte neben Nellie wie ein Riese. »Ich glaube, du holst ihr besser was zu essen, bevor sie uns beißt, Liebes«, sagte er zu seiner Schwester.

»Nun ja, du hättest wirklich anklopfen sollen.« Nellie hatte die Arme in die Hüften gestemmt. »Wir hätten gerade dabei sein können ... uns umzuziehen oder so.«

Mason sah Nellie mit gespielter Strenge an. »Du ergreifst also ihre Partei?«

»Wo sie Recht hat, hat sie Recht, Mason, und das weißt du. Victoria, ich hol dir jetzt was von dem Braten, falls dieser Rüpel dir etwas übrig gelassen hat.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.