Eine bezaubernde Erbin by Sherry Thomas

Eine bezaubernde Erbin by Sherry Thomas

Autor:Sherry Thomas [Thomas, Sherry]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 1631280015
Google: BvtVAgAAQBAJ
Goodreads: 20312784
Herausgeber: Sherry Thomas
veröffentlicht: 2012-07-02T22:00:00+00:00


Lord Fitzhugh stand auf dem Bahnsteig und wartete, als Millies Zug in London ankam. Sie hatte nicht mit seiner Anwesenheit gerechnet. Wenn sie ein Ziel nach ihm erreichte, dann konnte sie immer sicher sein, dass er ihr eine Kutsche schickte, aber er hatte sie noch nie zuvor selbst abgeholt.

Er nickte, als er sie sah. Sie drückte ihr Gesicht beinahe schon gegen das Fenster. Er war so attraktiv wie immer, ihr Ehemann, aber heute war noch etwas anders an seinem Erscheinungsbild. Er war recht förmlich gekleidet, mit glänzendem Zylinder, schwarzem Gehrock und einer Trauerbinde am Arm – aber das war es nicht.

Dann erkannte sie, dass er zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, wirklich enthusiastisch wirkte. Ganz anders als bei der Grafschaft, die er nur widerwillig übernommen hatte, genoss er die Aussicht darauf, Cresswell & Graves wieder zu Glanz und Ansehen zu verhelfen.

Er bot ihr seinen Arm an, als sie ausstieg. „Wie war die Fahrt, Lady Fitzhugh?“

„Ganz gut. Ich musste in Calais übernachten – der Nebel über dem Ärmelkanal war zu dicht –, aber sonst verlief sie ohne weitere Vorkommnisse.“

„Und wie geht es Mrs Graves?“

„Viel besser. Sie lässt herzlich grüßen – und sie befürwortet Ihr ehrgeiziges Vorhaben.“

„Ihre Mutter ist ganz zweifelsfrei die vorausblickendste Person, die ich kenne.“

„Sie wäre bestimmt erfreut, das zu hören.“

„Dann werde ich es ihr höchstpersönlich sagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Was ist mit Ihnen, Lady Fitzhugh, befürworten Sie mein Vorhaben ebenfalls?“

Sie sprach mit einem anderen Menschen. Anders ließ es sich nicht erklären. Der Lord Fitzhugh, den sie kannte, war stoisch und erfüllte seine Pflicht, weil man es von ihm erwartete. Aber dieser junge Mann neben ihr hatte etwas gefunden, was er erreichen wollte.

Mrs Graves hatte in ihren gemeinsam getroffenen Entscheidungen etwas gesehen, worauf sie ein gemeinsames Leben aufbauen konnten. Aber nach dem Fundament brauchten sie einen Rahmen. Und Cresswell & Graves konnte diesen Rahmen vielleicht bieten.

„Ja, das tue ich“, sagte sie. „Die Übernahme der Firma ist genau das, was Sie tun sollten.“

Er half ihr in die Kutsche, stieg nach ihr hinein und setzte sich in den gegen die Fahrtrichtung gerichteten Sitz. „Da bin ich erleichtert. Ich hatte befürchtet, Sie hielten es für geschmacklos.“

„Der Gedanke daran, dass Sie die Konservenfabriken leiten, ist, das gebe ich zu, etwas erschreckend. Aber im Handel und der Herstellung liegt heutzutage das große Geld. Da ich mich nicht schäme, dieses Geld auszugeben, sollte ich mich auch nicht schämen, es zu verdienen.“

„Ausgezeichnet.“ Er klopfte mit seinem Gehstock gegen das Kutschendach und kurz darauf fuhren sie vom Bordstein ab. „Möchten Sie sich, sobald Sie sich etwas ausgeruht haben, die Zusammenfassung der Buchhaltungen und Dokumente ansehen, die ich aufgestellt habe?“

„Ja, neben der Buchhaltung und den Dokumenten selbst.“

Er hob eine Augenbraue. „Trauen Sie meinen mathematischen Fähigkeiten nicht?“

„Weit gefehlt. Aber da es unser Ziel ist, Sie zum Leiter von Cresswell & Graves zu ernennen, sollte ich mich in den Angelegenheiten des Betriebes genauso gut auskennen wie Sie. Wenn ich unwissend wirke, wird mein Wort nicht viel wiegen.“

Er legte die Fingerspitzen aneinander. „Andererseits könnten Sie sie zu sehr verprellen, wenn Sie zu viel zu wissen scheinen, und sie könnten sich stur stellen.



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