Ein Heiratsantrag fuer Stella by Susan Clarks
Autor:Susan Clarks [Clarks, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Goodreads: 18285013
Herausgeber: bookshouse Verlag
veröffentlicht: 2013-07-10T22:00:00+00:00
Stellas Mutter goss den heißen Kaffee in die zwei Tassen, die vor ihr auf dem Tisch standen. »Du bist total verkorkst«, erklärte ihre Mutter zum dritten Mal.
»Bin ich nicht«, verteidigte sich Stella. Wie war sie nur auf diese saublöde Idee gekommen, ihre Mutter zu besuchen?
»Natürlich bist du das! Sonst hättest du schon längst einen Ehemann.« Sie stellte die leere Kaffeekanne ins Spülbecken und setzte sich zu Stella an den Tisch.
Stella seufzte. Ihre Mutter hatte vor einem Monat zum vierten Mal geheiratet. Und sie wurde niemals müde, ihr das unter die Nase zu reiben.
»Nimm dir ein Beispiel an mir. Ich habe kein Problem damit, einen Mann zu finden.«
Stella verblies den Dampf ihres Kaffees und atmete tief durch. »Ja, aber sie zu halten.«
Ihre Mutter schnaubte. »Bei mir bleiben sie immerhin länger als bei dir. Und sie stecken mir einen Ring an den Finger.« Sie hielt ihr ihre rechte Hand unters Gesicht und wackelte mit den Fingern. »Siehst du?«
»Mmh«, murmelte Stella und trank vorsichtig von ihrem Kaffee. Diese Besuche bei ihrer Mutter musste sie einstellen, die waren nur deprimierend. Hätte sie mal besser bei Carmen vorbeigeschaut. Die wusste sie zu trösten.
»Du bist jetzt vierunddreißig Jahre alt«, erinnerte ihre Mutter sie. »Kannst du dir nicht wenigstens ein Kind machen lassen?«
»Nicht ohne Ehering!« In dieser Hinsicht hatte sie klare Vorstellungen. Diese gottgegebene Ordnung würde sie nicht durchbrechen.
»Was hast du nur an dir, dass alle Männer ständig die Flucht ergreifen?« Mit zusammengekniffenen Augen musterte ihre Mutter sie von oben bis unten. »Du bist ja recht ansehnlich, aber irgendetwas stimmt nicht mit dir.«
Stella verdrehte die Augen.
»Seit Stephan dich verlassen hat, ist es ganz aus.«
»Stephan hat mich nicht verlassen. Ich habe ihn verlassen.« Theoretisch zumindest.
Ihre Mutter winkte ab und schnitt sich ein Stück von dem Schokoladenkuchen ab, der vor ihnen auf dem Tisch stand. »Und Markus? Hast du den auch verlassen?«
Stella blies ihre Backen auf und ließ die Luft wieder entweichen. Über Markus wollte sie nun wirklich nicht reden.
»Hast du wenigstens schon einen Neuen?« Ihre Mutter zog die mit Permament-Make-up nachgezogenen Augenbrauen in die Höhe. Für vierundfünfzig sah ihre Mutter eigentlich noch recht gut aus, wobei sie es mit dem Solarium nicht übertreiben sollte. Aber das Geld für den regelmäßigen Friseurbesuch, zahlte sich aus. Es war kein einziges graues Haar zu entdecken.
»Nein«, gestand Stella zähneknirschend. Weit und breit keiner in Sicht. Allerdings war ihr das im Moment auch egal. Wurde ihr langweilig oder wenn sie es mal wieder brauchte, vergnügte sie sich ein wenig mit Carmen. Deren aktueller Freund Ben wusste von diesem Arrangement, störte sich aber in keiner Weise daran. Stella hatte sogar den Verdacht, dass er sie ab und an bei ihren Spielchen beobachtete.
Ob sie ihn mal dazu einladen sollten? Das wäre doch mal was Neues. Stella leckte sich bei der Vorstellung, wie sie zugleich Carmens Brust und Bens Penis festhielt, über die Lippen. Wie es wohl wäre, wenn sie alle zugleich kämen? Sie musste das mal mit Carmen besprechen.
»Stella«, rief ihre Mutter.
Erschrocken zuckte sie zusammen.
»Du hörst mir ja gar nicht zu.«
»Hast du was gesagt?« Stella schüttelte den Kopf, in Gedanken noch immer bei Bens Penis.
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