Ein Hausboot fuer zwei by Anne Mcallister

Ein Hausboot fuer zwei by Anne Mcallister

Autor:Anne Mcallister [Mcallister, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783864941344
Google: SOWwmwEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2012-04-14T22:00:00+00:00


5. KAPITEL

„Dein Vater?“ Sebastian starrte Nelly argwöhnisch an, als habe sie gerade gesagt, die Erde sei eine Scheibe. Es war unmöglich, und doch fing sein Herz an, wie wild zu hämmern. „Das kann nicht sein.“

„Doch. Max ist mein Dad“, entgegnete sie mit erhobenem Kinn, als wolle sie ihn klar in seine Schranken verweisen.

Beim Allmächtigen – sie war Max’ Tochter? War es tatsächlich die weibliche Version von Max, die ihn gerade mit bitterernstem Gesicht ansah? Sebastian musterte sie einige Sekunden regungslos.

Und auch Nelly wandte den Blick nicht ab. Und je länger er in ihre wütend funkelnden Augen sah, desto eindeutiger erkannte er Ähnlichkeiten, die ihm vorher nie aufgefallen waren – wie zum Beispiel die hypnotisch blauen Augen, die so klar waren wie ein Gebirgsbach.

Oh, Mist!

Die Tochter seines Chefs. Und er hatte sie gerade bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Noch schlimmer – es war nicht nur Nelly Robson, die vor Erregung fast die Beherrschung verloren hätte. Nein, er hatte sich dem Kuss mit derselben Leidenschaft hingegeben wie sie.

Normalerweise war er ein Meister darin, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Wenn nötig, konnte er sogar zu einem Eisblock werden und jegliche Emotionen außen vor lassen. Aber in diesem Moment waren seine Gefühle so widersprüchlich und intensiv, dass seine eisige Schutzmauer zu schmelzen drohte.

„Was für ein verdammtes Spielchen treibst du mit mir?“, fragte er unwirsch. „Wolltest du mich ins Lächerliche ziehen, nur weil du gerade nichts Besseres zu tun hattest?“

„Ich?“, fragte sie und zog verwundert die Augenbrauen hoch – was ihn nur noch mehr zur Weißglut trieb. „Das hast du ganz allein gemacht“, stellte sie leichthin fest.

„Das stimmt einfach nicht. ‚Max ist sehr attraktiv … für sein Alter‘!“, wiederholte er ihre Worte erbost.

„Ich habe nur deine absurden Unterstellungen weitergesponnen. Wer hat Max denn als einen grau melierten Casanova bezeichnet? Und wer hat vom ersten Moment an – ohne konkrete Anhaltspunkte – angenommen, dass ich eine Affäre mit ihm habe?“

„Du hättest mich ja nicht unnötig an der Nase herumzuführen brauchen. Du hättest gleich von Anfang an sagen können, ‚Max ist mein Vater‘ und damit die ganzen Missverständnisse aus der Welt geschafft.“

„Kann schon sein. Aber warum hätte ich das tun sollen?“

„Weil es die Wahrheit ist!“ Seine Stimme war ungewöhnlich laut geworden.

Erschrocken von dem plötzlichen Wutausbruch fing Harm an zu jaulen.

Nelly hockte sich zu dem eingeschüchterten Hund und schlang ihre Arme um ihn. „Jetzt siehst du, was für ein Chaos du hier anrichtest.“

„Ich habe gar nichts angerichtet. Und Harms Jaulen richtet sich wahrscheinlich viel mehr gegen dich als gegen mich. Tiere haben oft mehr Verstand als ihre Besitzer.“

Sebastian sah zornig zu Nelly hinunter, die ihr Gesicht in Harms Fell vergraben hatte und beruhigend auf ihn einsprach. „Und hör auf, dich hinter deinem Hund zu verstecken.“

Nelly hob den Kopf und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Ich verstecke mich hinter nichts und niemanden“, entgegnete sie kühl und baute sich vor ihm auf. „Nicht hinter meinem Hund. Und schon gar nicht hinter meinem Vater. Außerdem habe ich dich doch jetzt von der dir anscheinend so wichtigen ‚Wahrheit‘ in Kenntnis gesetzt.“

„Vielen Dank“, kam es sarkastisch zurück.



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