Ein Bronski Krimi 04 - Bildrauschen by Aichner Bernhard

Ein Bronski Krimi 04 - Bildrauschen by Aichner Bernhard

Autor:Aichner, Bernhard [Aichner, Bernhard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: btb Verlag
veröffentlicht: 2023-03-22T00:00:00+00:00


VIERUNDZWANZIG

SVENJA SPIELMANN & DAVID BRONSKI

– Was soll das, Bronski? Warum weckst du mich mitten in der Nacht? Ich dachte, wir haben alles besprochen.

– Haben wir nicht, und das weißt du.

– Wenn du dir nichts von mir sagen lässt, haben wir auch nichts mehr zu besprechen. Wir schlafen und sehen morgen weiter, einverstanden?

– Wir müssen aber jetzt miteinander reden, Svenja.

– Hast du getrunken?

– Die erste Flasche, nachdem wir unser Gespräch beendet haben, die zweite, nachdem ich draußen war. Eine dritte habe ich gerade geöffnet. Ich ertrage das hier sonst nicht.

– Bravo, Bronski. Wir reißen uns hier den Arsch auf, und du besäufst dich. Findest du das fair?

– Du hast keine Ahnung, was hier los ist, Svenja.

– Ich hoffe, es ist wichtig, Bronski. Ich habe gerade mal vier Stunden zum Ausruhen, und du rufst mich an, um mir zu sagen, dass du besoffen bist.

– Du hast die Fotos, die ich dir eben geschickt habe, noch nicht gesehen?

– Nein, habe ich nicht. Bis vor zwei Minuten habe ich nämlich tief und fest geschlafen. Also, was auch immer du hast, es muss bis morgen warten.

– Es ist wieder etwas passiert.

– Was, Bronski?

– Ich war draußen im Schnee. Habe mir die Beine vertreten. Da habe ich das Gepäck der Toten gefunden, ihre Reisetaschen. Jemand hat sie draußen hinter der Scheune verscharrt.

– Was erzählst du mir da?

– Ich war pissen. Ein Gurt hat aus dem Schnee herausgeschaut, dann habe ich zu graben begonnen.

– Und?

– Derjenige, der RosaLex umgebracht hat, wollte auf Nummer sicher gehen. Der Mord sollte unentdeckt bleiben. Hätte ich die Leiche nicht rechtzeitig gefunden, wäre bis zum Frühjahr alles im Verborgenen geblieben.

– So weit waren wir schon, Bronski. Wegen so einer Info musst du mich nicht wecken.

– Habe ich dir irgendetwas getan?

– Du weißt, dass ich es hasse, wenn du betrunken bist. Ruf mich einfach nicht mehr an, wenn du meinst, dass du dich wegballern musst.

– Ich habe nicht nur die Reisetaschen gefunden.

– Willst du, dass ich dich anschreie, Bronski?

– Ganz in der Nähe lag er.

– Wer?

– Der Junge, der auf mich eingeprügelt hat. Er ist tot, Svenja.

– Hör auf damit. Das ist nicht lustig.

– Kein Spaß, Svenja. Jemand hat ihm mit einer Axt den Schädel gespalten. Vielleicht schaust du dir doch die Bilder an.

– Gib mir eine Sekunde.

– Das ist ein verdammter Albtraum. Hier läuft tatsächlich jemand herum und bringt Leute um.

– Scheiße!

– Ich habe schon viel gesehen in meinem Leben, aber das ist krass.

– Da muss ich dir leider recht geben. Ich habe die Bilder gerade geöffnet. Und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mit einer gottverdammten Axt, Bronski. Das ist abartig.

– Dir ist klar, wie das auf den ersten Blick aussieht, oder?

– Was meinst du?

– Ich hatte Streit mit ihm. Er hat mir die Nase gebrochen. Ich war wütend.

– Aber deshalb spaltest du doch niemandem den Schädel.

– Das weißt du, und das weiß ich. Aber für die anderen hier könnte es so aussehen, als wäre ich es gewesen, der ihn umgebracht hat. Sie sind alle völlig geschockt. Wenn du sie sehen könntest, wärst du dir nicht mehr so sicher, dass einer von ihnen dafür verantwortlich ist.



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