Dunkler Schmetterling by V.C. Andrews

Dunkler Schmetterling by V.C. Andrews

Autor:V.C. Andrews [Andrews, V.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Edel eBooks
veröffentlicht: 2015-04-22T16:00:00+00:00


8

In jener Nacht wälzte ich mich stundenlang herum, und als ich endlich einschlief, bekam ich so viele Albträume, dass ich ständig in kaltem Schweiß gebadet aufwachte. Am Morgen zitterte ich und mein Genick schmerzte. Kurz bevor ich aufstehen und mich für die Schule fertig machen sollte, schlief ich wieder ein. Ein leises Klopfen weckte mich. Sanford schaute zur Tür herein.

»Du solltest langsam aufstehen, Janet«, meinte er lächelnd. Ich nickte und versuchte mich aufzurichten, während der Schmerz meine Wirbelsäule hinabkroch und ich laut aufstöhnte. Besorgt trat Sanford ins Zimmer. »Was ist los?«

»Ich fühle mich nicht gut«, klagte ich. »Mein Nacken tut weh und ich friere«, sagte ich mit klappernden Zähnen.

Er legte seine Hand auf meine Stirn und sah noch besorgter drein.

»Du fühlst dich an, als hättest du Fieber. Ich hole ein Thermometer«, sagte er und eilte aus dem Zimmer. In weniger als einer Minute war er zurück und steckte mir das Thermometer unter die Zunge.

»Das hatte ich befürchtet«, murmelte er. Während er wartete, tigerte er auf und ab. »Du hast zu hart gearbeitet für die Schule und in den Tanzstunden. Du brauchst mehr Zeit zum Ausruhen. Du bist im Wachstum, und all das muss so neu und beängstigend für dich sein. Niemand hört auf mich, aber ich weiß, dass ich Recht habe.«

Er schaute auf das Thermometer und nickte.

»Achtunddreißig Komma drei. Das ist Fieber. Du bleibst hier, junge Dame. Ich schicke Mildred mit Aspirin hoch. Tut dir der Hals weh?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Nein, nur mein Nacken und meine Schultern. Und die Beine«, fügte ich hinzu, aber die taten immer weh, daher hielt ich das für nichts Besonderes.

»Ich habe es mir überlegt. Ich gebe dir doch kein Aspirin. Ich bringe dich zum Arzt«, beschloss er. »Zieh dir etwas über, irgendetwas. Ich treffe dich dann unten«, sagte er und verließ das Zimmer.

Langsam stand ich auf, wusch mein Gesicht und zog mir ein altes Flanellhemd und eine weitsitzende Jeans an. Als ich an Sanfords und Celines Zimmer vorbeiging, hörte ich ihre gedämpften Stimmen. Celine hörte sich sehr aufgebracht an.

»Was redest du da eigentlich?«, hörte ich sie sagen. »Das ist doch Unsinn. Man wird nicht krank, wenn man zu viel tanzt.«

»Ich sagte nicht, dass dies der einzige Grund ist. Das Kind ist erschöpft.«

»Unsinn. Sie ist jung. Sie verfügt über unerschöpfliche Energiequellen«, beharrte Celine. Ich hatte keine Kraft weiter zuzuhören, daher machte ich mich langsam auf den Weg nach unten.

Als Sanford sich im Flur zu mir gesellte, bot er an, mich zum Auto zu tragen, aber so große Schmerzen hatte ich nicht. Ich kam mir ganz komisch vor, dass er meinen Arm hielt wie bei einer alten Dame.

»Ich habe Dr. Franklin angerufen. Er ist ein guter Freund und kommt ein wenig früher in die Praxis, um dich als erste zu untersuchen«, erklärte Sanford mir.

»Ist Celine böse auf mich?«, fragte ich. Sie war nicht einmal gekommen, um sich zu erkundigen, wie es mir ging.

»Nein, natürlich nicht. Sie ist besorgt, das ist alles«, sagte er, schaute aber rasch beiseite.

Der Arzt untersuchte mich und kam zu dem Ergebnis, dass ich die Grippe hatte.



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