DUNKELKAMMER: Ein Bronski Krimi (German Edition) by Aichner Bernhard

DUNKELKAMMER: Ein Bronski Krimi (German Edition) by Aichner Bernhard

Autor:Aichner, Bernhard [Aichner, Bernhard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: btb Verlag
veröffentlicht: 2021-03-21T23:00:00+00:00


SECHSUNDZWANZIG

DAVID BRONSKI & SVENJA SPIELMANN

– Arsch.

– Das sagtest du bereits.

– Ich kann es dir gerne noch hundert Mal sagen. Du bist ein kleiner Drecksack, Bronski. Ich bin so verdammt wütend auf dich.

– Ich verstehe dich ja, aber bitte beruhige dich endlich, bringt ja nichts, wenn du mich weiter beschimpfst. Lass uns jetzt lieber anstoßen und das Ganze vergessen.

– Wie kann man nur so ein Kollegenschwein sein.

– Ich bin kein Kollegenschwein. Hätte ich dich sonst zu mir eingeladen?

– Nachdem du auf der ganzen Fahrt deinen Mund nicht aufbekommen hast, ist das wohl das Mindeste. Lässt der mich doch tatsächlich zwei Stunden vor dem Haus warten. Das war so schäbig, Bronski. Echt letztklassig.

– Ich habe mich doch schon entschuldigt. Wir könnten es jetzt einfach gut sein lassen.

– Könnten wir nicht. Und weißt du auch, warum? Weil ich mich ärgere. Über mich. Weil ich dumm genug war, dass ich da mitgespielt habe. Anstatt einfach abzuhauen, sitze ich im Wagen und warte auf dich. Wie blöd kann man eigentlich sein? Wie lange müssen wir Frauen uns von euch Männern eigentlich noch vorführen lassen?

– Ich sagte doch, dass ich nichts dafür kann. Der Mann ist völlig zusammengebrochen, ich konnte nicht einfach gehen.

– Als du endlich in den Wagen gestiegen bist, habe ich dich gefragt, was los war, du erinnerst dich? Du hättest einfach nur mit mir reden müssen, Bronski. Aber was machst du? Ignorierst mich von Leipzig bis Berlin. Sagst kein Wort. Findest du, dass das normal ist? Macht man so etwas mit Menschen, mit denen man zusammenarbeitet?

– Ich musste nachdenken.

– Großartig. Der Herr Fotograf musste also nachdenken?

– Ja.

– Dafür wirst du nicht bezahlt, Bronski. Du fotografierst, ich denke.

– Autsch.

– Ich kann dir gerne noch weiter einschenken, wenn du nicht endlich deinen Mund aufmachst. Ich schwöre dir, da geht noch mehr.

– Komm schon, Svenja. Lass uns vernünftig miteinander reden.

– Nein. Du bist ein kleiner, mieser Schmarotzer, Bronski. Du nimmst, ohne etwas zu geben. Das läuft so nicht.

– Vielleicht doch einen Schnaps?

– Willst du mich gefügig machen? Hast du mich deshalb mit in deine schäbige Wohnung genommen? Soll ich zu allem Ja und Amen sagen?

– Das wäre schön, ja.

– Du spielst mit deinem Leben, das ist dir klar, oder?

– Ach, komm schon. Lass uns anstoßen, dann erzähle ich dir alles.

– Das würde ich dir auch raten, Bronski.

– Für eine aus der Kulturredaktion, die immer Kaviar statt Würstchen gegessen hat, kannst du übrigens ganz schön derb sein. Diese Kraftausdrücke passen gar nicht zu dir.

– Ich bin unter lauter Jungs auf dem Land aufgewachsen. Da lernt man so was. Ist wirklich sehr praktisch, wenn man es mit Leuten wie dir zu tun hat.

– Na dann, Prost, Svenja. Schöner Name übrigens.

– Machst du mich jetzt an?

– Nein, ich wollte nur was Nettes sagen.

– Bravo. Aber jetzt sag schon, was er von dir wollte.

– Es ging um seine andere Tochter. Rebecca. Er hat Probleme mit ihr. Er dringt nicht mehr zu ihr durch, kann nicht mehr mit ihr reden, klang ziemlich traurig.

– Und das erzählt er dir so einfach? Seinem besten Freund Bronski?

– Sie hatten Streit. Rebecca ist abgehauen, Laufenberg macht sich große Sorgen um sie. Er befürchtet, dass sie sich etwas antut.

– Wie lange ist sie schon weg?

– Seit zwei Tagen. Seit er ihr vom Tod ihrer Mutter berichtet hat.



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