Du bist mein Stern by Paige Toon

Du bist mein Stern by Paige Toon

Autor:Paige Toon
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
ISBN: 9783104008417
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2011-11-20T23:00:00+00:00


Kapitel 17

Ich wusste zwar, dass Johnny berühmt ist – natürlich wusste ich das –, aber jetzt ist auch klar, dass ich in den letzten Monaten in einer Seifenblase gelebt habe, denn das hier, meine Freunde, ist lächerlich.

Wir sind in Wien, um die Europa-Etappe seiner Tournee zu starten, und die Menge, die sich am Flughafen versammelt hat, um ihn ankommen zu sehen, ist absolut phänomenal. So was habe ich wirklich noch nicht erlebt – und ich würde eigentlich auch sagen, dass ich so was auch niemals wieder erleben werde, aber in der nächsten Stadt wird es ohne Zweifel genauso sein.

Johnny ist ganz groß in Amerika. Er ist überall auf der Welt groß. Aber in Los Angeles sind die normalen Leute so viel mehr daran gewöhnt, großen Stars zu begegnen, dass sie nicht mehr dazu neigen, jedes Mal auf offener Straße vollkommen durchzudrehen.

In Europa ist das allerdings anders. Hier werden wir von einem solchen Blitzlichtgewitter begrüßt, dass ich schon gar nichts mehr sehen kann, und was das Gekreische angeht, würden mir selbst die besten Ohrstöpsel nicht weiterhelfen. Ich werde von Bodyguards durch die Gangway geschoben, die drei Mal so breit sind wie ich. Johnny geht ein Stück vor mir und sieht absolut obercool aus mit seiner dunklen Sonnenbrille und seinem Rockstar-Gehabe.

Wenn ich ihn so sehe, kann ich fast nicht glauben, dass ich ihn kenne. Das hier ist ein Augenöffner erster Güte. Ich sehe ihn zu Hause, draußen am Pool mit seiner Gitarre oder in der Küche mit seinen Boxershorts, und dann ist er einfach nur Johnny, ein dreißigjähriger Typ aus Newcastle, der zufällig mein, wenn auch sehr attraktiver, Chef ist.

Seit wir vor anderthalb Monaten aus Big Sur zurückgekehrt sind, ist er mir gegenüber ziemlich distanziert. Der Abend, an dem wir zusammen in dem großen Whirlpool gelegen haben, kommt mir in der Erinnerung seltsam surreal vor, und der nächste Abend, an dem er mir einen Gutenachtkuss gegeben hat, sogar fast so, als hätte ich mir das alles nur eingebildet.

Am nächsten Tag sind wir wieder zur normalen Tagesordnung übergegangen. Er war mit Christian und dem Buch beschäftigt, und ich hab mich in die Arbeit gestürzt. Und am Tag danach sind wir abgereist. Davey kam, um mich abzuholen, denn Johnny wollte mit Christian noch ein paar Tage nach San Francisco fahren. Alles in allem war das ein seltsames Ende eines seltsamen Aufenthalts. Und als Johnny zurückkam, war er wie ausgewechselt, professionell und sachlich. Sehr merkwürdig. Ich hab mich zusammengerissen und hart gearbeitet, um dabei zu helfen, die Tournee optimal vorzubereiten.

Wir sind in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Wiener Innenstadt untergebracht. Ich bin schon mal in einem separaten Wagen vorausgefahren, um mich zu vergewissern, dass die Leute von der Security vor Ort sind, um dafür zu sorgen, dass Johnny direkt auf sein Zimmer gehen kann. Eigentlich sollte ja geheim bleiben, wo er absteigt, aber das ist ein absoluter Witz. Draußen warten mindestens zweihundert Leute. Sie kreischen, als wir anhalten. Dabei ist Johnny noch nicht mal hier. Wer weiß, in welche Ekstase sie sich erst reinsteigern, wenn er auftaucht.



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