Dorian Hunter 074 - Aus der Asche by Christian Schwarz & Catalina Corvo

Dorian Hunter 074 - Aus der Asche by Christian Schwarz & Catalina Corvo

Autor:Christian Schwarz & Catalina Corvo [Schwarz, Christian & Corvo, Catalina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dorian Hunter, Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2016-02-03T00:00:00+00:00


2.

Laute Schreie schreckten Professor Verena Falk aus dem Schlaf. Sofort war sie hellwach. Die Panik in der Stimme war nicht zu überhören. Die Ausgrabungsleiterin strampelte sich aus dem Schlafsack, streifte das karierte Holzfäller-Hemd über, stieg in ihre Hose und trat vors Zelt. Soeben ging die Sonne auf, ein wunderschöner Morgen zog überm tibetischen Hochland herauf.

Eigentlich.

Daniela Ledermann ließ sie ahnen, dass der Morgen alles andere als wunderschön wurde. Die Studentin kam direkt auf sie zugelaufen, während sich auch an anderen Zelten die Eingänge öffneten und zum Teil noch verschlafene Studentengesichter herausschauten. Döndrub Norgay, der dauerhaft mürrische Koch der Gruppe, der ganz sicher nur deswegen nicht lachte, weil er hier keinen Keller hatte, in den er gehen konnte, war bereits damit beschäftigt, das Frühstücksbuffet aufzubauen und Kaffee zu kochen. Auch er schaute sichtlich irritiert hinter seiner kleinen Tischlandschaft mit den dampfenden Kesseln hervor, die er wie üblich vor den Lastwagen und den Jeeps aufgebaut hatte,.

'Roger ist … was passiert', stammelte Daniela, als sie vor der Professorin stand. 'Er liegt da hinten in den Felsen. Er… ist tot…' Den letzten Satz schrie sie förmlich.

Verena Falk fühlte, wie Adrenalin in ihre Blutbahn schoss. Ein schmerzhafter Knoten bildete sich in ihrem Magen. O mein Gott, lass das nicht wahr sein, dachte sie. 'Jetzt beruhigen Sie sich, Daniela', sagte sie energisch. 'Ich hole den Verbandskasten. Dann gehen wir dorthin. Verstanden?'

'J-ja.'

Gleich darauf kniete die Professorin vor dem zusammengekrümmten Körper, während sich die Studenten im Halbkreis um sie gruppierten. Noe, der auf der Seite lag und die Hände gegen den Magen presste, rührte sich tatsächlich nicht mehr. Er hatte die Augen geschlossen, auf dem Felsen vor ihm klebte verkrustetes Blut. Eine ganze Menge. Ein Dutzend Käfer krabbelte in dem schneeweißen Gesicht herum, einer verschwand soeben im Haaransatz. Angeekelt wischte Falk die Tiere herunter. Den Käfer im Haar zerdrückte sie, während sie mit den Untersuchungsmaßnahmen begann. Noes Körper fühlte sich kalt an, als sie sein Handgelenk nahm.

'Und? Fühlen Sie was?', fragte Karin Wichert. Ihre hohe, schrille Stimme war unverwechselbar und quasi ihr Markenzeichen.

'Kein Puls mehr', erwiderte die Wissenschaftlerin. Betroffenes Gemurmel antwortete ihr. Sie kramte einen kleinen Spiegel hervor und hielt ihn Noe vor den Mund. Ihr Herz machte einen Sprung. Der Spiegel beschlug leicht!

'Er lebt', sagte sie aufgeregt. Sie erhob sich und starrte ihre bleichen Studenten an, speziell den fetten Kappel, der mit Noe in einem Zelt schlief. 'Thomas, Sie gehen runter und informieren Professor Hobusch. Verstanden? Er soll sofort die Rettung alar…'

'Ich bin da', unterbrach sie eine tiefe, angenehme Bassstimme. Professor Jörg Hobusch, ein mittelgroßer, sehniger Mittvierziger mit schütteren Haaren, Vollbart und wachen Augen drückte sich durch die Phalanx der Studenten. Hobusch war für seinen tiefen Schlaf bekannt, den er selbst unter widrigsten Umständen noch fand. Er brachte vier der einheimischen Grabungshelfer mit.

'Rufen Sie die Rettung', instruierte Falk ihren Stellvertreter. 'Thomas und Karin, Sie holen Decken. Wir müssen ihn warmhalten. Los, Beeilung.'

Thomas Kappel und Karin Wichert trabten los, während Professor Hobusch etwas abseits auf einen Felsen stieg. Mit dem Satellitentelefon rief er die Rettungsstation an, so wie es für diese Fälle ausgemacht war.



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