Dorian Hunter 057 - Pestmarie by Ernst Vlcek & Geoffrey Marks & Uwe Voehl

Dorian Hunter 057 - Pestmarie by Ernst Vlcek & Geoffrey Marks & Uwe Voehl

Autor:Ernst Vlcek & Geoffrey Marks & Uwe Voehl [Vlcek, Ernst & Marks, Geoffrey & Voehl, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Dämonenkiller, Dorian Hunter, Horror, Mystery
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2016-02-03T00:00:00+00:00


Ich hatte nach dem Essen nichts Eiligeres zu tun, als sofort Albert Augustin aufzusuchen.

'Ich brauche etwas von deinem Elixier', verlangte ich von ihm. 'Marie zeigt Symptome des Schwarzen Todes. Leih mir dein Fläschchen. Ich verspreche dir, sparsam damit umzugehen.'

'Das Elixier gebe ich nicht aus der Hand', lehnte Albert ab. 'Ich werde dich höchstens begleiten und im Ernstfall das Elixier selbst anwenden.'

Zum Glück war mein Vater für drei Tage auf Geschäftsreise, sodass von seiner Seite keine Probleme zu erwarten waren.

Ich war sicher, dass es sich bei Maries Pestsymptomen um einen Rückfall handelte und sie aus ihrer Zeit, da sie noch Steffi gewesen war, den Keim des Schwarzen Todes in sich trug.

Wir erreichten meines Vaters Haus. Maries Schlafzimmer lag wie meines und das von Tante Martha im ersten Stock. Ich stürmte die Treppe hinauf, Albert mir dicht auf den Fersen, und wollte Maries Tür öffnen. Doch die war abgeschlossen. Ich klopfte und verlangte: 'Öffne die Tür, Martha. Ich weiß, dass du drinnen bist. Ich muss dringend zu Marie.'

'Marie braucht ihre Ruhe', tönte von drinnen Marthas Stimme. 'Sie kann jetzt keine Besucher empfangen.'

'Wenn du nicht aufmachst, trete ich die Tür ein', drohte ich.

Das wirkte. Ich hörte, wie ein Schlüssel sich im Schloss drehte. Dann öffnete sie sich einen Spalt, und Marthas verhärmtes Gesicht erschien darin. Noch bevor sie etwas sagen konnte, stieß ich die Tür ganz auf. Ich kümmerte mich nicht um ihren Schmerzensschrei und stürmte an Maries Bett. Sie hatte die Bettdecke übers Gesicht gezogen.

'Rühre Marie nicht an!', hörte ich Martha noch kreischen, als ich Marie die Bettdecke wegriss. Und da lag sie … Ihr Körper war voller schwarzer Flecken. Sie hatte sich zusammengerollt wie ein Fötus. Ihre Hände waren auf die Wölbung des Bauches gepresst, und sie wimmerte leise vor sich hin.

'Warum versteckst du Maria, anstatt mich zu informieren, Martha?', schrie ich. 'Wir können ihr helfen. Albert hat ein Elixier gegen die Pest. Damit haben wir sie schon einmal sogar wiedererweckt.'

'Nein, nein!' Martha stürzte sich auf mich und versuchte, mich von Maries Bett wegzudrängen. 'Das ist nicht so, wie es scheint. Es verhält sich ganz anders. Marie braucht keine Hilfe. Die Flecken werden von selbst wieder verschwinden.'

'Das glaubst du doch selbst nicht', schrie ich voller Zorn. 'Aus irgendeinem Grund willst du sie sterben lassen. Aber das lasse ich nicht zu, Martha.'

Ich packte Marthas Hände mit sicherem Griff, bog sie ihr auf den Rücken und drückte sie gegen die Wand, sodass sie sich nicht rühren konnte.

'Albert, mach dich ans Werk.'

Der holte das Fläschchen mit dem Elixier hervor, schraubte es auf und steckte die Pipette an die Öffnung.

'Wehe ihr rührt Marie auch nur an!', gellte Marthas hysterische Stimme. Sie versuchte, sich aus meinem Griff zu befreien, aber ich hielt sie fest. Martha kreischte weiter. 'Marie ist nicht in Gefahr. Lasst sie sich auskurieren … In ein paar Tagen ist alles wieder vorbei. Aber wenn ihr ihr etwas verabreicht, kann das schlimme Folgen haben …'

Albert hatte das Fläschchen einsatzbereit. Er blickte fragend zu mir, und ich nickte bestätigend. Albert begann zuerst Maries Gesicht zu beträufeln, dann die dunklen Flecken ihres Körpers.



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