Dorfer, Jana by Die Sterne von Hollywood

Autor:Die Sterne von Hollywood
Die sprache: deu
Format: mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00

Sie lächelte und wurde noch schöner, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Sie war klein, aber dafür perfekt proportioniert, das glänzende schwarze Haar war zu einem Dutt hochgesteckt. Die eher helle Haut und die großen, braunen, mandelförmigen Augen gab ihr das Aussehen einer Geisha, doch ich suchte verzweifelt nach Make-up, sie trug kaum welches, kein Mitesser oder Pickel spross auf ihrer absolut makellosen Haut. Ihre feinen Züge ließen selbst Barbie blass aussehen. Was hatte Gott sich bloß dabei gedacht? Neben ihr sah der Rest der Frauenwelt aus wie Quasi Modo. Selbst Angie konnte da nicht mithalten. Und die war James Kumpel. Super! Ich würde nie wieder eine Nacht ruhig schlafen können, solange ich wusste, dass diese Frau existierte.

»Freut mich«, log ich und ergriff ihre Hand. Ich fühlte mich eigenartig, als hätte man mich gerade mit kochendem Wasser übergossen. Grollende Eifersucht tobte in meiner Magengegend, zum ersten Mal bekam ich eine Ahnung davon, warum manche Menschen wegen dieses Gefühls schlimme Dinge taten.

»Kann ich dich mal kurz sprechen, Tony?«, fragte James, legte einen Arm um ihre Schulter und führte sie mit ekstatisch glühenden Augen beiseite. Mir wurde schlecht, ich setzte mich an einen Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich die beiden. James erzählte ihr irgendetwas, in seiner typisch animierten Art zeigte er ihr etwas mit den Fingern, zeigte eine Vier, dann sah er kurz zu mir herüber, registrierte, dass ich ihnen zusah, zog Tony zu sich und drehte sich mit ihr so herum, dass ich nur noch ihre Rücken sah. Sein V-förmiges Kreuz gegen ihre zarte Figur, sie sahen wirklich gut aus zusammen, beide waren dunkle, exotische Typen mit ungemein viel Charisma. In meinem Kopf ertönte ein dumpfes Summen. Reiß dich zusammen, versuchte ich mich zu beruhigen.

Sie kamen zurück, James breites Grinsen erhellte den Raum.

»So meine Süße, jetzt lass uns mal was trinken gehen.«

Ich presste meine Lippen fest aufeinander, auf keinen Fall, auf gar keinen Fall würde ich jetzt ausrasten.

Er nahm meine Hand und wir gingen zusammen mit Tony um die Bar herum auf eine Doppeltür zu. Tony stieß sie auf und da stand, mitten im Raum, eine riesige Schokoladenregententorte, und die sah genauso aus, wie meine Mutter sie immer machte. Jede Menge Wunderkerzen brannten darauf. Mit einem Schlag war meine schlechte Laune und Eifersucht verflogen, ich schlug die Hände vor den Mund und meine Augen wurden feucht. Er hatte mich überraschen wollen. Ich hüpfte aufgeregt auf und ab, James gluckste vor Freude über seine gelungene Überraschung und strahlte mich an. Ich bedankte mich mit einem langen Kuss bei ihm.

»Alles Gute zum Geburtstag«, hauchte er in mein Ohr, und dann:

»Ach, ich habe doch noch ein Geschenk für dich.« Mit diesen Worten schloss Tony die doppelflügelige Tür und bis dato vor meinen Augen verborgen, standen in der Ecke meine Eltern, Tante Trude und Onkel Walter. Ich wäre fast ohnmächtig geworden, sie alle hatten alberne Partyhüte auf und tröteten in viel zu laute Pfeifen.

Ich atmete nur noch stoßweise, ich war vor Freude schier überwältigt. Und dann weinte ich. Es war so lange her und heute waren sie gekommen.

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