Diese heiß ersehnten Jahre by Marie Louise Fischer
Autor:Marie Louise Fischer [Fischer, Marie Louise]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SAGA Egmont
veröffentlicht: 2017-04-20T00:00:00+00:00
Da Bob Scheller die ganze Woche nichts von sich hören ließ, lud Martina für den Samstag Karla Moll ein. Zum letztenmal zündete sie die Kerzen des winzigen Weihnachtsbaumes an und ließ ihn, als sie ausgebrannt waren, von den Kindern plündern. Sie hatte Plätzchen gebacken, Karla Moll eine Flasche Wein mitgebracht, Claudia und Stefan tranken Limonade, und alle waren guter Stimmung. Das Radio dröhnte.
'Hört mal, da singt doch einer!' rief Claudia plötzlich.
'Im Radio!' sagte Stefan.
'Nein. Es kommt von draußen.'
'Du spinnst wohl!'
Aber jetzt glaubte auch Martina etwas zu hören und stellte den Apparat leiser.
Alle lauschten.
Durch die dünnen Mauern drang der Gesang einer männlichen Stimme: '… heiliger König mit seinem Stern … bringt gute Gaben … habt mich doch gern …'
'Die Heiligen Drei Könige!' rief Claudia. 'Sie kommen zu uns!'
'Quatsch! Das ist bloß Bob', sagte Stefan.
'Sprich nicht so zu deiner Schwester!' mahnte Martina. 'Wieso? Quatsch wird man wohl noch sagen dürfen.'
'Ein für allemal … Aber es ist Bob!' Martina lief zur Haustür, riß sie auf – und da stand er wirklich, eine Krone aus Goldpapier auf dem roten Haar und einen Stern an einer langen Stange in der Hand.
Martina mußte lachen; die Enttäuschung und Verärgerung über sein Verhalten in der Neujahrsnacht schien plötzlich bedeutungslos. 'Du bist schon ein Quatschkopf!'
'Siehst du, jetzt hast du es selber gesagt!' sagte Stefan, der ihr nachgelaufen war.
'Es sollte aber keine Beleidigung sein!' Martina legte Bob beide Hände auf die Schultern und küßte ihn auf den Mund. 'Willkommen, heiliger König! Hier wohnen aber nur ein paar Engel und nicht das Christkind!'
'Macht gar nichts. Ich bin ja auch kein heiliger König!'
'Und gute Gaben hast du auch nicht?' erkundigte sich Stefan.
'Doch. Aber die habe ich draußen im Auto. Da muß mir jemand abladen helfen.'
'Mach’ ich!'
Martina konnte ihren Sohn gerade noch packen. 'Zieh dir erst deinen Anorak an! Und feste Schuhe, es ist kalt!'
Stefan verschwand im Haus, und Martina und Bob standen sich für Sekunden allein gegenüber.
'Du hättest ruhig mal anrufen können', sagte er.
'Ich laufe niemandem nach.'
'Wenn dir wirklich was an mir läge …'
'Tut es, Bob, das weißt du genau.'
'Aber dann …'
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