Diebeswelt 14: Der Bann der Magie by Asprin Robert Lynn (Hrsg.)

Diebeswelt 14: Der Bann der Magie by Asprin Robert Lynn (Hrsg.)

Autor:Asprin, Robert Lynn (Hrsg.) [Asprin, Robert Lynn (Hrsg.)]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Im Vertrauen darauf, daß Cusharlain in seiner Sache etwas unternahm, schlenderte Strick umher. Aus Gesprächsfetzen konnte ein Reisender viel erfahren, wenn er außer den Ohren auch die Augen benutzte.

Mit einem Beutel, den er aus einem schmutzigen Bettuch geknüpft hatte und aus dem Zipfel schmutziger Wäsche hingen, studierte er den Palast, während beysibische Wachen seinerseits ihn studierten, doch ohne großes Interesse. Alsdann stiefelte er weiter und erstand bald eine dritte Armbinde. Als sie sich jedoch als zu eng für seinen Oberarm erwies, gab er sie, um Entschuldigung bittend, zurück. Die ›Beschützer‹ lachten hinter ihm her, als er weiterging, weil der Fremde, trotz seiner Statur, offenbar nicht sehr mutig war. Als er am Ende des Statthalterwegs angelangt war, bog er in die Tempelallee ein und schaute sich Freistatts Haupttempel an. Er bemerkte Zerstörungen und geschäftige Reparaturarbeiten. Nein, so erfuhr er, es gab keinen Tempel für die Flamme oder sonst eine Art Feuer in Freistatt. Ansonsten schienen hier alle möglichen Gottheiten vertreten zu sein, sogar eine Kapelle für Theba existierte hier.

Der Fremde nickte. Die Todesgöttin interessierte Strick von Firaqa überhaupt nicht.

Er kehrte über die Lasalkstraße zum Statthalterweg zurück, bog dort in die Straße der Goldschmiede ein und schritt zur Goldallee hinunter. Unterwegs fielen ihm mehrere zweifellos wohlhabende Damen mit Ausschnitten bis fast zur Taille auf. Mühelos fand er den Bankier, den Cusharlain ihm empfohlen hatte.

Sie führten ein Gespräch, bei dem beide Männer dies oder das von Interesse erfuhren. Schließlich öffnete Strick den schmutzigen Bettuchbeutel, um seinen weiteren Inhalt herzuzeigen, der sorgfältig zusammengeschnürt war, um ein Klirren oder Klimpern zu verhindern.

Der Bankier war ungemein erfreut über die Bekanntschaft mit Torezalan Strick Firaqa und seinem ausländischen Gold.

Strick verließ ihn mit mehreren Dokumenten und dem Beutel, der nun nur noch schmutzige Wäsche enthielt. Zwei Türen weiter und auf der anderen Seite dieser peinlich sauberen Straße betrat er das Haus des zweiten Bankiers, den Cusharlain empfohlen hatte. Dieser Mann mochte zwar kein Interesse an einem Fremden mit so wenig Geschmack zeigen, daß er seine schmutzige Wäsche mit in die Goldallee nahm, andererseits aber hatte er Erfahrung mit Exzentrikern, die in exzentrischer Verkleidung mit ihren Schätzen zu ihm kamen. Deshalb erklärte er sich zu einer Unterredung unter vier Augen bereit und wurde belohnt.

Der Fremde mit der seltsamen Ohrenklappenmütze kramte einen winzigen Filzbeutel aus seiner Unterwäsche. Er klingelte nicht, dafür enthielt er zwei glänzende Beispiele der Großzügigkeit von Firaqas Perlenfluß. Sie waren mehr wert als zwanzig Pferde oder sehr viel Gold.

Strick verließ auch ihn mit einigen Dokumenten und weniger wertvoller Unterkleidung und dem Beutel, der nur noch schmutzige Wäsche enthielt.

Er ging zur Goldenen Oase, um die Wäsche loszuwerden und nach seinem Pferd zu sehen. Als er sie verließ, trug er einen kleineren, sauberen Beutel. Dieser Beutel enthielt etwas zu essen und eine Flasche Wein. Dann spazierte er die Hauptstraße hinunter zur Uferpromenade. Hier stellte er fest, daß der größte Schaden an den wichtigen Hafenanlagen behoben worden war. Er sah Arbeiter, Fischer und ihre Boote und beysibische Schiffe. Scheinbar gleichmütig dahinschlendernd, mit harmloser, offener Miene, entging seinen Augen und Ohren kaum etwas.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.