Die zweite Nacht by Natalie Rabengut

Die zweite Nacht by Natalie Rabengut

Autor:Natalie Rabengut
Die sprache: deu
Format: mobi, azw3, epub
Tags: Erotik
veröffentlicht: 2013-10-12T22:00:00+00:00


9

Entnervt ließ ich mich auf die Couch fallen. Das war mit Abstand die grauenvollste Woche seit Langem gewesen. Meine Laune war auf einem neuen Rekord-Tiefpunkt angekommen und ich konnte mich nicht einmal mit Frederik im Bett austoben, weil ich meine Tage hatte.

Seit dieser beknackten Party nervten mich alle damit, dass es ja ganz wunderbar sei, dass ich endlich einen Mann gefunden hatte. Ich konnte nicht einmal benennen, was mich daran am wütendsten machte. Erstens brauchte ich überhaupt keinen Mann – außer zum Vögeln – und zweitens war ich ja wohl nicht gerade verzweifelt auf der Suche gewesen. Zum Dank tat jetzt jeder so, als wäre Frederik eine Art Volksheld, der sich meiner ganz tapfer und selbstlos angenommen hatte.

Vor allem dieser beknackte Frauenabend mit meiner Schwester und Mo hing mir noch in den Knochen. Was wussten die beiden schon von meinem Arrangement mit Frederik?

Ich versuchte, mich davon zu überzeugen, dass alles wunderbar funktionierte. Dabei brachte dieser unverschämte Kerl mein Leben verdammt durcheinander und ich hatte den Verdacht, dass er das mit Absicht tat. Er scherte sich einen Dreck um die Vorgaben, die ich am Anfang unseres Verhältnisses gemacht hatte und drängte sich immer mehr in mein Leben. Einmal hatte Frederik mich in der letzten Woche gefragt, ob etwas wäre. Ich hatte stumm den Kopf geschüttelt und dabei darüber nachgedacht, wie ich ihm erklären sollte, dass er war?

Was aber noch schlimmer war: Ich hatte entdeckt, dass es mich nicht so sehr störte, wie ich gehofft hatte. Genauso gut hätte ich kapitulieren können. Irgendwie schaffte ich es einfach nicht, mich gegen meinen Nachbarn durchzusetzen und genoss seine Nähe immer mehr.

Allerdings verspürte ich im Moment nicht die geringste Lust, mich überhaupt mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen. Ich wollte Eiscreme, am liebsten eine schokoladige Sorte, außerdem war eine Flasche Bacardi wahrscheinlich auch nicht verkehrt. Dabei verspürte ich ein gewisses Verlangen nach Gyros, einem Grillhähnchen, Pommes und der Herrencreme meiner Oma. Seufzend griff ich nach der Fernbedienung. Vielleicht würde es helfen, wenn ich mich berieseln ließ.

Zwar hätte ich selbst nicht geglaubt, dass es überhaupt möglich war, aber sofort, als der Fernseher lief, sank meine Laune noch weiter. Jemand hatte die Programmreihenfolge geändert und ich hatte eine sehr plausible Theorie, wer das gewesen sein könnte.

Meine Zähne knirschten bereits, als ich an Frederiks Tür klopfte. Als er öffnete, strahlte er mich an. Zu seinem eigenen Glück konnte er meinen Aufzug richtig deuten und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Ich wusste selbst, dass ich keinen erbauenden Anblick bot. Meine Haare standen wirr um meinen Kopf und die Jogginghose hatte schon bessere Tage gesehen. Außerdem war ich mir nicht sicher, welchen Ausdruck ich gerade auf meinem Gesicht trug.

»Du hast meinen Fernseher kaputt gemacht«, knurrte ich leise und verschränkte die Arme.

Verblüfft blinzelte er. »Habe ich das?«

»Ja. Die Sender sind alle durcheinander!«, stieß ich hervor und es juckte in meinen Fingern, Frederik nur ein ganz kleines bisschen zu würgen. Danach würde es mir sicher besser gehen.

»Unsinn. Ich habe sie nur logisch sortiert. Abgesehen davon ist das bestimmt schon sechs Wochen her, so schlimm kann es also nicht sein, wenn es dir jetzt erst aufgefallen ist.



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