Die Tochter der Hexe by Astrid Fritz

Die Tochter der Hexe by Astrid Fritz

Autor:Astrid Fritz [Fritz, Astrid]
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Belletristik/Historische Romane, Erzählungen
Herausgeber: rowohlt
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Ich weiß Bescheid über die Verderbtheit und Bösartigkeit von euch Unholdinnen. Und ich weiß auch, dass Hexen mit Vorliebe ihre eigenen Kinder und Kindeskinder dem Satan übergeben. Dich habe ich möglicherweise unterschätzt, Hexentochter. Unterschätzt, dass Satan selbst die Hand über dich hält, indem er dir widernatürliche Kraft verleiht und dir ergebene Gefolgsleute und Beschützer zur Seite stellt. Aber denk nicht, das würde mich schrecken. Ich bin der Spürhund und du das Wild. Ich bin dir unerbittlich auf der Fährte. Ich habe den längeren Atem und werde zuschlagen, wenn du am wenigsten damit rechnest.

Such ihn nur, such Benedikt Hofer, jenen gottlosen Sünder, von dem deine Mutter sich in Schande hat schwängern lassen. Er ist weggezogen aus Offenburg, auch das weiß ich, und mit einiger Mühe habe ich sogar herausgefunden, wohin. Und dort werde ich dich eines Tages erwarten. Du siehst, die Fäden sind bereits gesponnen, und ich werde auf dich lauern wie die Spinne im Netz.

Dann endlich werde ich Hartmann Siferlins Rache an deiner Sippe vollenden, wie ich es ihm in seinen letzten Stunden geschworen habe. Denn schließlich war es deine Mutter, deretwegen der Meister vom Rat der Stadt verurteilt und ohne Gnade hingerichtet wurde. Deine Mutter hat meinen Meister in den Tod getrieben, den einzigen Menschen, der je zu mir gehalten hat. Wie sehr habe ich ihn bewundert, wie inbrünstig seinen Warnungen gelauscht vor dem bösen Feind und seinen Ränken, seinen Mahnungen zu mannhafter Standhaftigkeit gegen die Verlockungen und das Teuflische im Weib.

Keiner deiner Buhlen wird dich schützen können, denn diesmal werde ich es klüger anstellen: Ich werde dich dort treffen, wo jedes Weib verwundbar ist: bei deinem Balg. Jetzt bin ich am Zuge.

Wenn ich die Augen schließe, mich ganz der Finsternis überlasse, dann kann ich alles sehen. Dann weiß ich, was ich zu tun habe, wohin ich zu gehen habe. Ich spüre, dass es dich zu deinem Beschützer zieht, eben so wie zu deinem unseligen Vater – und so werde ich die eine wie die andere Richtung verfolgen.



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