Die sieben Schwestern 08 - Atlas - Die Geschichte von Pa Salt by Riley Lucinda; Whittaker Harry

Die sieben Schwestern 08 - Atlas - Die Geschichte von Pa Salt by Riley Lucinda; Whittaker Harry

Autor:Riley, Lucinda; Whittaker, Harry [Riley, Lucinda; Whittaker, Harry]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2023-05-10T00:00:00+00:00


XXXVI

England

1949

In New York in diese Unruhen zu geraten blieb für eine ganze Weile mein letztes unangenehmes Erlebnis. Ende 1949 erfuhr ich von Eric Kohler, dass ich bald damit rechnen konnte, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erhalten. Arthur Morston Books verzeichnete unterdessen Rekordeinkünfte. Nach all diesen Jahren spürte ich, wie die Last auf meinen Schultern etwas weniger schwer wog.

Das Atmen fiel mir leichter.

Ich konnte besser schlafen.

Und gewiss spielte bei meinem Wohlbefinden auch noch etwas anderes eine Rolle: die Abwesenheit von Kreeg Eszu. Seit jenem grauenvollen Abend in Leipzig hatte es keine weitere Begegnung mit ihm gegeben. Ich gestattete mir die Hoffnung, liebe Leserin, lieber Leser, dass der Mann nicht mehr am Leben war – im Krieg umgekommen wie so viele andere.

Und dann sah ich ihn.

Es war ein kalter Tag in London. Rupert und Louise Forbes waren in der Stadt und statteten uns einen Besuch in der Buchhandlung ab. Wie immer war es eine große Freude, die beiden wiederzusehen, und ich war froh zu hören, dass Flora wohlauf war, obwohl Teddy und seine amerikanische Frau High Weald offenbar verkommen ließen.

Die Forbes hatten ihr Baby dabei, einen fröhlichen, lebhaften Jungen namens Laurence, den Elle sofort liebevoll umsorgte. Nachdem der Kleine eingeschlummert war, zeigte Elle stolz Rupert und Louise unsere Neuerwerbungen, und ich begab mich an den Schreibtisch zurück, um mich um die Buchhaltung zu kümmern. Während ich Rechnungen überprüfte, blickte ich einmal auf und schaute durch das große Schaufenster nach draußen auf die Kensington Church Street. In diesem Moment trat auf der anderen Straßenseite ein hochgewachsener Mann ins Bild. Er trug einen Tuchmantel und einen Filzhut und rauchte eine Zigarette. Eine junge Frau ging an dem Mann vorüber und drehte sich dann um, weil er offenbar etwas zu ihr gesagt hatte. Der Mann warf den Kopf in den Nacken und lachte herzhaft. In diesem Moment sah ich sein Gesicht, und das Blut gefror mir in den Adern.

»Elle!«, rief ich aus.

Die drei fuhren herum und sahen, wie ich zum Fenster deutete. Elle folgte meinem Blick und rannte sofort zum Lichtschalter, um den Laden zu verdunkeln.

»Was um alles in der Welt ist los, alter Freund?«, erkundigte sich Rupert, als ich mich zu Boden warf, um nicht entdeckt zu werden.

»Hat Sie etwas erschreckt, Robert?«, fragte auch Louise beunruhigt. Als ich den Kopf hob und vorsichtig hinausspähte, sah ich, wie Kreeg die Straße überquerte und auf den Buchladen zukam.

»Los, Elle, wir müssen weg!« Wir hasteten zur Hintertür und zogen sie in dem Augenblick hinter uns zu, als auch schon die Ladenglocke klingelte. Elle wollte nach oben laufen, aber ich hielt sie fest, weil ich fürchtete, Kreeg könnte ihre Schritte hören. Sie war starr vor Angst, und ich drückte beruhigend ihre Hand. Dann legte ich den Zeigefinger an die Lippen und beugte mich zur Tür, um zu horchen.

»Guten Morgen«, sagte Rupert. »Willkommen bei Arthur Morston Books.«

»Vielen Dank«, erwiderte Kreeg mit seiner dunklen rauen Stimme. »Was für ein bezaubernder Laden.«

»Das ist sehr nett von Ihnen, danke. Wie kann ich Ihnen behilflich sein? Suchen Sie nach einem bestimmten Buch?«

»Sind Sie der



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