Die Ritter des Purpurdrachen by Ed Greenwood & Troy Denning

Die Ritter des Purpurdrachen by Ed Greenwood & Troy Denning

Autor:Ed Greenwood & Troy Denning [Denning, Ed Greenwood & Troy]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-11-08T16:00:00+00:00


26

»Es spielt wirklich keine Rolle, was einer von uns wünscht, Dauneth«, knurrte Alusair und schlug mit der Faust hart auf den mit Landkarten bedeckten Tisch. »Diese Stadt wird fallen!«

Der Vogt warf einen ängstlichen Blick über die Schulter auf die geschlossenen Türen, da er wusste, dass zwei einheimische Soldaten auf der anderen Seite Wache standen. Er räusperte sich und bat sie mit einem Augenzwinkern zu schweigen.

Die Stahlprinzessin wies mit einer Kopfbewegung auf einen Wandbehang auf der anderen Seite des Zimmers. »Myrmeens Spion befindet sich dort drüben«, sagte sie trocken. »Ihre Ohren sind diejenigen, über die Ihr Euch Sorgen machen müsst.«

Dauneth zog vor Bitterkeit und Enttäuschung eine Grimasse. »Eure Majestät«, zischte er, »ich versuche, keine weitere Panik hervorzurufen!«

»Unsere Heilzauber hielten Myrmeen am Leben«, knurrte Alusair, »und verhinderten dadurch den Anlass für die schlimmste Panik, die ich mir vorstellen kann. Mit Ausnahme derjenigen, für die wir nicht genug Männer haben: nämlich die Orks daran zu hindern, durch unsere Straßen zu wüten! Bei den Göttern, Dauneth, wie könnt Ihr nur so dumm sein. Und wenn ich mir vorstelle, dass meine Mutter ...«

»Tochter«, mischte sich Azoun in warnendem Ton ein. »Genug.«

Der König von Kormyr legte eine Hand auf Alusairs Arm und fügte hinzu: »Dauneth ist so treu ergeben und hilfreich, wie er nur kann.

Welche Pläne auch immer Eure Mutter im Hinblick auf Hochzeiten und Eure Schwester hegte, spielt hier keine Rolle. Nur um es noch einmal festzuhalten: Ich bin davon überzeugt, dass er Wunder gewirkt hat, als Myrmeen auf den Tod darniederlag und die Hälfte der alten Familien von Arabel versuchten, mit unseren besten Pferden und Wagen und berittenen Wachen zu fliehen, während die anderen ihn beschimpften, er hätte sie nicht ausreichend verteidigt, und sich gleichzeitig alle Mühe gaben, ihm Geld und Zugeständnisse abzuringen.

Man könnte beinahe annehmen, sie glaubten, die gegenwärtige Krise diene nur ihrem eigenen Wohl, und kein Offizier der Krone habe etwas Besseres zu tun, als ihnen sein Ohr zu leihen und ihnen sogar noch zu schmeicheln.

Er hat bislang noch nicht einen Bewohner von Arabel enthaupten lassen und auch keinen in Ketten gelegt – nicht einmal eine ihn anbrüllende Prinzessin. Tretet zurück und lasst den Mann seine Arbeit tun.«

Alusair antwortete mit einem vor Zorn flammenden Blick. Dauneth Marliir wandte sich eilig ab und heuchelte Interesse an dem nächstbesten Wandbehang, wobei er versuchte, das Zittern zu unterdrücken, das plötzlich seine Hände erfasst hatte.

Die letzten Tage waren ein Alptraum gewesen. Der Anblick von Orks, die in den Straßen wüteten, war beinahe so schlimm, wie Myrmeen Lhal anschauen zu müssen. Die Fürstin von Arabel hatte mit weißem Gesicht und dem Tode nahe auf einer Bahre gelegen, die man aus Schilden zusammengebaut hatte und die von ihrem Blut nur so troffen. Sie hatte Dutzende von Orks abgewehrt, bevor sie unter drei schwarzen, zuhackenden Schwertern gefallen war. Diese Schwerter hatten ein grausames Werk vollbracht, bevor die nächsten Purpurdrachen sich zu ihr durchzukämpfen vermochten ... oder zu dem, was von ihr übrig geblieben war.

»Vater«, sagte Alusair schließlich, und ihre Stimme bebte vor Zorn, »lasst mich nur eines sagen ...«

»Nein«, erwiderte der König trocken.



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