Die Rache Der Nibelungen by Torsten & Hohlbein Dewi & Wolfgang Hohlbein

Die Rache Der Nibelungen by Torsten & Hohlbein Dewi & Wolfgang Hohlbein

Autor:Torsten & Hohlbein Dewi & Wolfgang Hohlbein [Dewi, Torsten & Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453532687
Herausgeber: Heyne Verlag


Kapitel 4 :

Die Schlacht ohne Sieg

V on dem Moment an, da Siegfried und Nazreh in Worms die erste Goldmünze ausgegeben hatten, waren sie nicht mehr allein gewesen. Reichtum schuf sich seine Freunde, auch wenn die beiden Gefährten sorgsam in der Wahl der Helfer waren. Es war die Zeit für Planung und Verwaltung, die Siegfried langweilte und in der Nazreh erstaunliches Geschick bewies. Die Herberge wurde ihr alleiniges Quartier, das sich nach und nach mit Männern in ihrem Sold füllte. Bald waren die Zimmer in Worms belegt, die Ställe ebenso, Zelte wurden aufgezogen, Unterstände errichtet. Zuerst hatten sie einige Soldaten als Leibwachen angeheuert. Zwar fühlte sich Siegfried einer Attacke gewachsen, aber noch war ihnen jedes Pack allein durch Überzahl gefährlich. Die römischen Schatzmeister von Worms, denen auch das Banken- und Steuerwesen der Region unterstand, fanden sich gegen Beteiligung bereit, die Schätze der Nibelungen in ihre Obhut zu nehmen. Damit stand zwischen dem Gold und jedem Dieb fortan ein Heer. Der nächste Mann, den sie als Verbündeten gewinnen mussten, war Thelonius, der Stadtkommandant von Worms und Burgund. Es dauerte einige Wochen, bis dieser sich in Rom versichert hatte, dass es im Interesse des schwindenden Imperiums lag, wenn Wulfgar Einhalt geboten wurde. Es hatte sich schnell der Verdacht erhärtet, dass Wulfgar mit dem Ende der alten Xantener und Burgunder Blutlinie auch gegen Worms marschieren könnte, wenn seine Streitmacht es zuließ. Siegfried und Nazreh bestärkten Thelonius in diesem Glauben, und der Römer war froh, dass andere für sein Reich die schmutzige Arbeit erledigen wollten, den Usurpator vom Thron zu stoßen.

Die Kunde, dass es für jeden freien Mann, der sein eigenes Schwert mitbrachte, lohnende Anstellung im Dienste eines neuen Kriegsherrn gab, machte eilends die Runde, flog von Taverne zu Taverne, von Stadt zu Stadt, von Hafen zu Hafen. Nicht wenige der Söldner, die sich bewarben, kamen direkt vom Feldzug Xantens gegen Island. Es kostete Siegfried einiges an Überwindung, die Männer anzuheuern, deren Waffen vor Wochen sein eigenes Volk niedergemetzelt hatten. Aber wie Nazreh sagte: »Ihr Schwert ist nur ein Dienst, den jeder kaufen kann. Schuld oder Rache wäre an ihnen verschwendet.«

Die Sachsen waren im Erbstreit verkeilt, und ihr Eingreifen stand nicht zu erwarten, wenn Siegfried gegen Xanten zog. Island war zwar annektiert, aber keinesfalls Bündnispartner Xantens. Dagfinn von Dänemark würde sich hüten, dem Eroberer, den er als Sigurd kannte, die Stirn zu bieten. Die kleinen Reiche Britanniens hatten keinerlei Interesse an den Kriegen auf dem Kontinent.

Blieb Franken. Das enorme Königreich war die entscheidende Macht auf dem Festland. Sein Herrscher Theudebald war bekannt dafür, nicht unüberlegt in Streitigkeiten einzugreifen, die ihn nichts angingen, auch wenn sein Kriegsheer auf keinem Schlachtfeld zu schlagen war. Die Frage stand im Raum, ob Theudebald Wulfgar als Risiko sah oder den Xantener Usurpator als Absicherung gen Osten schätzte. Immerhin – die Franken hatten es hingenommen, dass Wulfgar Island unterwarf.

Drei Boten schickte Siegfried von Worms aus zum Hof der Franken, und dreimal kamen sie ohne Antwort zurück. Und das war Antwort für sich – Theudebald wartete ab, wer der Siegreiche war, um sich nicht durch ein vorzeitiges Bündnis mit dem Verlierer zu blamieren.



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