Die Pferdelords und die Schmieden von Rumak: Band 11 (German Edition) by Michael H. Schenk

Autor:Michael H. Schenk [Schenk, Michael H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Pferdelords, Fantasy, schwarzer Lord, Rumak, Nedeam
Herausgeber: Scratch Verlag
veröffentlicht: 2015-02-22T16:00:00+00:00

Kapitel 26

Cirirumak war stets das Zentrum des Königreiches von Rumak gewesen. Direkt an der Mündung des Flusses Rumak und in der gleichnamigen Bucht gelegen, hatte der Handel mit den anderen Königreichen und den Völkern jenseits der dunklen See floriert. Der Krieg des Schwarzen Lords gegen das erste Bündnis hatte alles verändert. Durch das mächtige Gebirge des Uma´Roll war Rumak von den anderen Reichen getrennt gewesen. Das kleine Königreich hatte tapfer, doch auf verlorenem Posten gekämpft, denn die Legionen der Orks hielten die Gebirgspässe besetzt und verhinderten auf diese Weise, dass Hilfe von jenseits der Berge eintraf. So war es dem Herrn der Finsternis rasch gelungen, das kleine Reich zu bezwingen. Es musste zwischen dem Tod und der absoluten Unterwerfung wählen, und Rumak entschied sich für das Leben. Der neue Herrscher sorgte mit harter Hand dafür, dass sich niemand gegen ihn erhob. Die Königsfamilie und der größte Teil des Adels wurden abgeschlachtet, und über viele Jahrhunderte war Rumak von den Legionen der Orks besetzt. Dies nährte den Hass der Rumaki gegen die Orks, doch weit mehr noch den Hass gegen jene Völker, von denen sie sich verraten glaubten. Aus den Unterdrückten wurde ein Volk von Vasallen, die den Sinn ihres Lebens darin sahen, Rache an den ehrlosen Verrätern der Vergangenheit zu nehmen.

Cirirumak war noch immer eine beeindruckende Stadt, auch wenn sie das meiste ihrer einstigen Pracht eingebüßt hatte und es keinen Handel mit anderen Völkern mehr gab. Die Weisung des Schwarzen Lords und die instinktive Abscheu seiner Orks gegenüber dem offenen Wasser des Meeres hatten zu dem Verbot jeglicher Schifffahrt geführt. Nur eine Handvoll Fischerboote war gestattet, deren Fang zur Ernährung beitrug. Die einstigen Handelshäuser waren verfallen, doch die Schmieden und Werkstätten der Stadt arbeiteten unentwegt, denn die Legionen des Schwarzen Lords waren schier unersättlich in ihrem Bedarf nach Nahrung und Ausrüstung.

Die Bucht von Cirirumak war reich an Fisch, und dies zog Unmengen von Seeschwingen an. Sie nisteten an den Stränden vor der Stadt, und deren Bewohner hatten sich längst an das Gekreische und den Gestank gewöhnt, die von den Brutplätzen herüberdrangen. Die zahllosen Seeschwingen waren ein weiterer Grund, warum Cirirumak so große Bedeutung für den Herrscher erlangt hatte. Die Tiere fanden reichlich Nahrung und produzierten reichlich Dung. Dung, der ein wichtiger Bestandteil des Berstpulvers war, welches die Batterien der Ferntöter und die „Faust des Schwarzen Lords“ benötigten.

Der Fluss Rumak entsprang im südöstlichen Ausläufer des Uma´Roll, und sein Wasser machte die Uferbereiche zu fruchtbaren Regionen. Um die Stadt Cirirumak gab es große Weiden mit Hornvieh, welches prächtig gedieh, und es gab ausgedehnte Wälder, die einen weiteren Bestandteil des Berstpulvers lieferten – Holzkohle. Der dritte und letzte Bestandteil, Gelbstein, musste hingegen aus den fernen Bergen angeliefert werden und wurde in der Pulvermühle der Stadt mit den anderen Elementen zu Berstpulver gemischt und gemahlen.

Nad-Farege war ein Rumaki von hohem Alter und ebensolchem Ansehen. Als oberstem Pulvermeister unterstanden ihm die Holzköhlereien, Dungsammler und die Pulvermühle. Damit trug er eine Verantwortung, die ihm trotz zahlreicher Helfer alles abverlangte. Die Beschaffung der einzelnen Bestandteile des Pulvers

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