Die nackte Wahrheit by Aiden Shaw

Die nackte Wahrheit by Aiden Shaw

Autor:Aiden Shaw
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: General Fiction
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2011-12-21T00:00:00+00:00


3

Sandy gab mir zwei Handtücher und eine Zimmernummer. Er schien noch ziemlich gut gelaunt zu sein. Dafür war ich verantwortlich. Seine Mundwinkel verzogen sich zu seiner Version eines Lächelns, und er versuchte, einen Witz zu machen. Ich fand es gut, dass er sich Mühe gab. Ich markierte meinerseits ein Lachen, weil ich dachte, das sei okay, wenn Sandy sich dadurch weniger komisch vorkam. Das war keine reine Selbstlosigkeit. Es war Taktik. Es war nie schlecht, den Jungen am Empfang auf seiner Seite zu haben. Manchmal fragten Freier nicht nach dem Namen eines bestimmten Jungen, sondern fragten Sandy nur, wer gut sei.

Als ich durch den Flur Richtung Massageraum drei ging, kam ich auf einmal ganz heftig und gnadenlos runter. Nicht jetzt, dachte ich. Nicht genau vor ’nem Freier. Ich sah mich in den Spiegeln, die den Flur säumten. Zahllose Aidens torkelten auf mich zu, von hinten, von vorne, erschreckten mich von beiden Seiten. Einer allein war normalerweise schon genug, aber das war ein Alptraum. Ich versuchte, sie nicht zu beachten. Als ich in dem angeranzten kleinen Zimmer ankam, gab es nur noch vier von mir, die ich ignorieren musste. Ich war erleichtert. So fühlte ich mich selten am Anfang eines Massagejobs – außer es wartete zufällig eine wunderbare Überraschung für mich.

Leider war das diesmal nicht so. Auf dem Tisch lag ein ein Meter siebzig langes Stück gebratener Speck, so sehnig und fleischlos, wie er in einem Diner serviert wird. Der hier sah auch noch so aus, als hätte ihn vor dem Braten viele Jahre lang die Wüstensonne ausgetrocknet. Ohne dass die Schwarte auf dem Tisch es merkte, holte ich mental tief Luft. Dann stellte ich mir vor auszuatmen, langsam und kontrolliert, und hoffte, das würde helfen. Schließlich glaubte ich, für alle Eventualitäten bereit zu sein, musste mich aber daran erinnern, dass bereit nicht dasselbe war wie vorbereitet. Es hieß auch nicht, dass ich mit der Situation umgehen konnte.

Diese Vorbereitung dauerte nur einige Sekunden, so lange, bis ich die Tür geschlossen und ein Papiertuch zwischen die Tür und den Rahmen geschoben hatte. Ich fing an, der Schwarte die möglichen Extras zu erläutern. Wie zufällig schob ich mein T-Shirt hoch und spannte meine Bauchmuskeln an. Dann zog ich es über den Kopf und steckte es in den Hosenbund. Mein letzter Trick war, meinen Schwanz zurechtzurücken. Nach diesem Teil der Show sagte ich zur Schwarte: 'Du bist ja schön braun.' (So wie 'schön doof' oder 'schön ist anders', aber das behielt ich für mich).

Er hatte kein Handtuch über seinem überaus großen Schwanz und seinen Eiern. Dieser Haufen Geschlechtsteile war noch viel dunkler als der Rest. Es sah aus wie ein paar Kilo Blutwurst, nichts, was irgendjemand in den Mund nehmen wollte, selbst wenn es reingepasst hätte. Es wäre für sechs hungrige Mäuler immer noch zu viel gewesen. Ich kannte Leute, die es trotzdem probiert hätten, glaubte aber, dass es in diesen Fällen nicht ums Sattwerden gegangen wäre, denn auch wenn sie sich vollgestopft hatten, wollten diese Leute immer noch eine Portion, und einen komplizierten Nachtisch.



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