Die Melodie eines Sommers. Roman by Verena Rabe

Die Melodie eines Sommers. Roman by Verena Rabe

Autor:Verena Rabe [Rabe, Verena]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Gegenwart, Liebe, Romantik, Leidenschaft, Betrug, Lueneburg, Portugal, Lissabon, Alfama, Fado
ISBN: 978-3-95952-171-0
Herausgeber: dotbooks GmbH
veröffentlicht: 2016-12-31T23:00:00+00:00


5. Kapitel

Sein Handywecker ging um sechs Uhr mit ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher los. Luis wachte unsanft aus einem aufregenden Traum auf, in dem er gerade mit Kristina schlief. Er sah zur Seite. Kristina hatte sich in das Laken gewickelt und schlief auf dem Bauch. Sie scheint Übung darin zu haben, Wecker zu überhören, die um diese Zeit klingeln, dachte er. Er stand auf und ließ sich ein Bad ein. Er liebte es, im warmen Wasser zu liegen und den Tag ganz langsam zu beginnen. Aus der Wohnung gegenüber hörte er, wie die beiden Nachbarskinder von ihren Eltern geweckt wurden und durch die Wohnung tobten. Er dachte an die Morgen mit Evelyn, die er eigentlich nie besonders gemocht hatte. Ihre Kinder mussten geweckt werden und ins Bad, Evelyn auch. Er hatte bei ihr so gut wie nie die Gelegenheit gehabt, morgens in die Badewanne zu gehen, und meistens nur schlecht gelaunt duschen können. Luis war froh, dass in dieser Wohnung jetzt keine Kinder gegen die Tür donnerten. Er war sich sicher, dass er dieses Kapitel seines Lebens für immer abgeschlossen hatte, auch wenn das bedeutete, dass er selbst niemals eigene Kinder haben würde. Kristinas Kinder waren erwachsen, und das war großartig. Anders als bei ihren wenigen Treffen in den vergangenen Jahren waren sie diesmal fast kein Thema, und sie sprach auch kaum über ihren Mann, was ihm sehr entgegenkam. Er war immer eifersüchtig auf Peter gewesen, auch wenn er das Kristina gegenüber niemals zugegeben hätte. Als seine Freunde ihm von Kristinas Heirat erzählt hatten, hätte er seinen Konkurrenten am liebsten verprügelt, sich Kristina unter den Arm geklemmt und entführt. Wenn er ehrlich zu sich war, hatte er nie damit gerechnet, dass Kristina ihn je verlassen würde. Er war sich einfach zu sicher gewesen, dass sie ihn zu sehr liebte. Sie hatte ihm immer wieder verziehen, wenn er für einige Zeit verschwunden war, sie nicht angerufen hatte und ihr auch keine Erklärungen abgegeben hatte. Er hatte zwar jedes Mal ihre Wut besänftigen müssen, aber das hatte er durch Lächeln und Küsse immer ziemlich schnell geschafft. Er wusste immer noch nicht, warum er damals manchmal ohne sie sein musste und das Gefühl hatte, ihre Gegenwart und Liebe würden ihn ersticken.

Nachdem sie ihn verlassen hatte, merkte er schnell, dass er einen Fehler gemacht hatte, sie nicht zurückzuhalten, aber er war zu stolz gewesen, um das zuzugeben. Seine Gefühle für Kristina waren manchmal so extrem und auch chaotisch gewesen, dass es ihn selbst schon genervt hatte. Weglaufen war viel einfacher gewesen, als zu kämpfen. Und es gab ja noch so viele andere Frauen. Also redete er sich ein, dass sie sowieso nicht die Richtige für ihn gewesen wäre, weil sie so chaotisch und planlos war. Und dann traf er Ulla, die ordnend in sein Leben eingriff und ihm eine Richtung vorgab. Er bemerkte, wie er dadurch leistungsfähiger wurde, und war ihr dankbar, weil sie ihm zeigte, dass er wirklich etwas konnte und in seinem Bereich sogar sehr gut war, was ihm bis dahin gar nicht bewusst gewesen war.



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