Die Marionettenspieler by Robert A. Heinlein

Die Marionettenspieler by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein [Heinlein, Robert A.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science-Fiction
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Regierungen der Vereinigten Staaten, Mexikos und Kanadas Hilfe zu gewähren. Dreiundzwanzig Nationen enthielten sich bei

diesem Entscheid der Stimme. Nicht, daß es eine Rolle spielte –

wir wußten selbst nicht, um welche Hilfe wir hätten bitten können.

So blieb der Überfall eine schleichende Pest, ein lautloser Krieg, bei dem Schlachten verloren wurden, ehe wir merkten, daß sie begonnen hatten. Die üblichen Waffen nützten wenig, wir

konnten mit ihnen nur die gelbe Zone überwachen, ein

Niemandsland – im doppelten Sinne –, das von den kanadischen Wäldern bis zu den Wüsten Mexikos reichte. Abgesehen von den Polizeistreifen war es am Tage verlassen. Nachts zogen sich unsere Spähtrupps zurück, und die Hunde sowie allerlei Gesindel wanderten hindurch.

Nur eine einzige Atombombe war in diesem ganzen Krieg

gefallen, und zwar auf eine fliegende Untertasse, die in der Nähe 228

Robert A. Heinlein – Die Marionettenspieler

von San Franzisko südlich von Burlingame gelandet war. Sie war befehlsgemäß vernichtet worden, aber einige Leute hatten daran etwas auszusetzen: Man hätte sie abfangen und genauer

untersuchen sollen. Nach meinem Gefühl taten jene recht, die zuerst schossen und dann prüften.

Als die Menge Tempus, die ich erhalten hatte, allmählich zu wirken aufhörte, war ich über die Lage in den Vereinigten Staaten im Bilde. Es herrschten Zustände, von denen ich mir, als ich seinerzeit nach Kansas fuhr, nicht hätte träumen lassen. Das Land stand unter einer Schreckensherrschaft. Ein Freund konnte den anderen erschießen, eine Ehefrau ihren Mann anzeigen. Das Gerücht, ein Titanier sei gesichtet, trommelte im Nu auf jeder Straße einen johlenden Haufen zusammen, der bereit war,

Lynchjustiz zu üben. Nachts an eine Türe klopfen hieß einen Schuß heraufbeschwören, der sie durchschlug. Anständige Leute blieben zu Hause; nachts streunten nur die Hunde umher.

Die Tatsache, daß die meisten Gerüchte über entdeckte

Schneckenwesen grundlos waren, machte sie nicht weniger

gefährlich. Es war nicht die Sucht aufzufallen, die die Menschen dazu trieb, lieber ganz nackt als in der engen und spärlichen Bekleidung, die nach der Vorschrift gestattet war, auf die Straße zu gehen; selbst die bescheidenste Verhüllung konnte andere verlocken, sie ein zweites Mal mißtrauisch zu mustern, und dieser Verdacht führte oft zu einem allzujähen Entschluß. Der Panzer für Kopf und Wirbelsäule wurde jetzt nie mehr getragen.

Die Parasiten hatten ihn, kurz nachdem er erfunden worden war, selbst angewendet. Einen Sonderfall stellte die Geschichte eines Mädchens in Seattle dar; es trug nichts als Sandalen und eine große Handtasche, aber ein Wachposten, der offenkundig eine Spürnase für den Feind entwickelt hatte, folgte der Kleinen und bemerkte, daß sie die Tasche niemals von der rechten Hand nahm, selbst wenn sie Kleingeld herausholte.

Das Mädchen blieb am Leben, denn der Posten brannte ihr den Arm am Handgelenk ab, und ich nehme an, daß man ihr einen neuen ansetzte, denn wir besaßen reichlich Nachschub an derlei 229

Robert A. Heinlein – Die Marionettenspieler

Ersatzteilen. Als der Wachposten die Tasche öffnete, lebte der Schmarotzer noch, aber nicht mehr lange.

Während ich mir diesen Vorfall auf dem Bildstreifen betrachtete, war die Wirkung des Mittels ganz verflogen, und ich sprach mit der Krankenschwester über das, was ich eben gesehen

hatte. »Sie dürfen sich nicht aufregen«, erklärte sie. »Es schadet ihnen nur.



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