Die Lilieninsel: Roman (German Edition) by Sophia Cronberg
Autor:Sophia Cronberg [Cronberg, Sophia]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783104024905
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2014-12-27T16:00:00+00:00
Sie hatte es so eilig zu verschwinden, dass sie Hannah gar nicht erst in den Buggy setzte, sondern sie weiterhin auf dem Arm hielt und diesen hinter sich herzog. Erstaunlicherweise wehrte sich Hannah nicht im Geringsten, sondern machte sich ganz steif. Als sie endlich das Cottage erreicht hatten, war Marie schweiÃgebadet.
Jonathan hingegen wirkte nicht länger ängstlich, sondern fasziniert. »Ist der Mann wahnsinnig?«, fragte er.
Marie war sich nicht sicher und zuckte die Schultern.
»Er hat gesagt, dass Lilian nicht zur Ruhe kommt«, fuhr Jonathan kopfschüttelnd fort. »Wahrscheinlich denkt er, sie spukt. Dabei glauben doch nur Babys wie Hannah an Gespenster.«
Marie wollte einwenden, dass Hannah noch zu klein war, um an irgendetwas zu glauben, und dass sie selbst auch eine Stimme gehört hatte, aber ehe sie etwas sagen konnte, wurde sie von einem »Guten Morgen!« unterbrochen.
Sie hob den Blick und sah Thomas Willis vor der Haustür warten. Die Erleichterung, auf jemanden zu stoÃen, der aus Fleisch und Blut und obendrein freundlich war, war gröÃer als das Erstaunen, dass er schon wieder unangekündigt hier auftauchte. Kurz ging ihr durch den Kopf, dass es unmöglich allein das Interesse an Lilian Talbot war, das ihn zu ihr trieb, doch dieses heftige, heiÃe Triumphgefühl, das sie prompt durchzuckte, war ihr nicht ganz geheuer.
Red dir bloà nichts ein!, mahnte sie sich zur Vernunft.
Sie lächelte, trat auf ihn zu und schüttelte seine Hand.
»Guten Morgen.«
»Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.«
Als er merkte, dass sie den Buggy zusammenklappen wollte, ihr das mit einer Hand jedoch nicht möglich war, trat er schnell vor, um ihr zu helfen.
»Wieso können Sie das?«, fragte Jonathan vorlaut. »Ich dachte, Sie hätten keine Kinder!«
»Jonathan!«, mahnte ihn Marie zur Zurückhaltung.
»Na ja, um einen Buggy zusammenzuklappen, muss man keine eigenen Kinder haben.«
»Und warum haben Sie keine?«
Marie runzelte missbilligend die Stirn, aber Thomas Willis beugte sich zu Jonathan. »Meine Frau und ich haben uns immer welche gewünscht, aber wir haben zu viel gearbeitet. Sie ist ⦠war Archäologin wie ich.«
»Hat sie auch Tote ausgegraben?«, rief Jonathan begeistert.
»Ja â¦Â«
Erinnerungen schienen ihn zu überwältigen, und der Blick seiner Augen wurde tieftraurig.
Marie sperrte die Tür auf. »Ich darf Ihnen doch etwas zu trinken anbieten«, versuchte sie von dem Thema abzulenken, das Thomas Willis sichtliche Schmerzen bereitete. Doch Jonathan war noch nicht bereit, sich zufriedenzugeben. »Wo ist Ihre Frau jetzt?«, fragte er.
»Jonathan!«, mahnte Marie wieder.
»Lassen Sie ihn nur. Es ist sein gutes Recht, diese Frage zu stellen.« Er wandte sich an Jonathan. »Du hast mir doch erzählt, dass dein Vater gestorben ist. Nun, Sally â meine Frau â leider auch.«
Das erklärte also seinen schwarzen Anzug, die traurige Miene, diese schwermütige Ausstrahlung.
Jonathan war nicht weiter erschüttert, doch Marie fühlte sich irgendwie beklommen. Und zugleich packte sie das schlechte Gewissen, weil sie selbst nach Josts Tod nie Schwarz getragen hatte und dass sie nicht so niedergeschlagen und traurig wirkte wie Thomas.
Thomas blieb auf der Küchenschwelle stehen, während sie Hannah absetzte und Tee kochte. Sie war neugierig, wie Sally gestorben war, wollte aber nicht fragen, und auch Jonathan hatte sein Interesse verloren und zeigte Thomas lieber seine Spielzeugautos.
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