Die Liebe kennt viele Wege: Sammelband (German Edition) by Sam Nolan & Elyas Richter

Autor:Sam Nolan & Elyas Richter [Nolan, Sam]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-04-27T22:00:00+00:00

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Also wir eine knappe halbe Stunde später vor dem Haus meiner Eltern stehen, ist die vorherige Angst ganz klar der Wut auf meinen Vater gewichen. Erst nach und nach habe ich begriffen, was er sich da heute wirklich geleistet hat und dass er es nun endgültig mit seinem Scheiß übertrieben hat. Das alles geht so definitiv nicht weiter und das ist mit ein Grund warum ich fest entschlossen bin, das alles hier durchzuziehen. Um ihm endlich klar zu machen, dass ich mich nicht weiterhin behandeln lasse wie eine Marionette und dass ich nun endlich das Leben leben werde, dass ich schon lange hätte leben müssen.

„Samuel, na das ist ja mal eine schöne Überraschung“, begrüßt mich meine Mutter überschwänglich, schließt mich in ihre Arme. „Du hast jemanden mitgebracht?“

Abfällig mustert sie Kayden von oben bis unten, was mich in meiner Vorhaben nur noch mehr bestärkt. Ich hasse es, wenn sie so etwas tut, das hat sie früher schon immer bei meinen Freunden getan.

„Das ist Kayden. Kayden, das ist meine Mutter.“

„Freut mich, sie kennenzulernen“, sagt er freundlich und hält ihr die Hand hin, die sie sofort ergreift.

„Kommt doch rein, kann ich euch etwas anbieten?“

„Nein, danke. Ist Dad da?“

„Ja, er ist in seinem Büro. Was gibt es denn?“

„Das erkläre ich dir später. Erst einmal muss ich mit ihm sprechen.“

Mit klopfendem Herzen stehen wir wenige Minuten später vor der Tür zu seinem Büro. Obwohl ich immer noch überzeugt von dem bin, was ich hier gerade tue, fühle ich mich mit einem Mal total schlecht. Ich bin nervös und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich sogar ein wenig Angst vor ihm.

„Ich bin da, okay? Mach dir keinen Kopf, ich werde dich in allem was du tust unterstützen.“

Ich nicke, klopfe kurz darauf fest an seine Tür.

„Ja bitte!“, kommt es streng aus dem Zimmer. Na dann, auf in die Höhle des Löwen. „Samuel, was verschafft mir denn die Ehre zu so später Stunde“, sagt er, als ich den Raum betrete und steht auf.

Als er allerdings Kayden hinter mir entdeckt, entweicht ihm innerhalb von Sekunden seine komplette Gesichtsfarbe.

„Ich, beziehungsweise wir, müssen mit dir reden.“

„Ich wüsste nicht, was wir da zu besprechen haben.“

„Das weißt du nicht? Soll ich deinem Gedächtnis mal ein bisschen auf die Sprünge helfen? Oder kommst du vielleicht von selbst darauf, dass du meinem Freund vorhin 20.000 Euro angeboten hast, damit er mich verlässt?“

Meine Stimme wird von jetzt auf gleich wird meine Stimme lauter und ich könnte kotzen, weil er so tut, als wüsste er nicht worum es geht. Er ist und bleibt ein mieses, hinterhältiges Arschloch.

„Ich weiß durchaus, was ich deinem kleinen … Freund dahinten vorhin angeboten habe. Aber er hat es ja vorgezogen, das Geld lieber zu zerreißen. Was ein gewaltiges Nachspiel haben wird, darauf könnt ihr Gift nehmen.“

„Was willst du denn tun, Dad? Zur Polizei gehen und denen erzählen, dass Kayden nicht auf deinen Erpressungsversuch eingegangen ist, und deinen schwulen Sohn verlassen hat? Kommt bestimmt total gut, meinst du nicht? Was da wohl die Leute sagen?“

„Ich verbitte mir diese Art mit mir zu sprechen.

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