Die Licht-Saga 07 - Lichtbringer by Weeks Brent

Die Licht-Saga 07 - Lichtbringer by Weeks Brent

Autor:Weeks, Brent [Weeks, Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Blanvalet Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 2020-11-15T16:00:00+00:00


44

Karris verfolgte von ihrem Balkon aus, wie sich die heidnische Kriegsflotte ihren geliebten Inseln näherte. Ihre jungen Luxiaten, von denen jetzt viele eine rudimentäre medizinische Ausbildung für die Erfordernisse des Schlachtfeldes erhalten hatten, erwarteten ihre Befehle, wo sie eingesetzt werden sollten. Sie wollte mit einem großen Kontingent Schwarzgardisten zu ihnen stoßen, sobald die Schlacht ernsthaft begann. Sie alle sollten als Helfer und Sanitäter dienen, allen Zivilisten beistehen, die in die Kämpfe verwickelt wurden, und das weitgehend unbemerkt bleibende Werk vollbringen, diesen Krieg eine Spur weniger höllisch erscheinen zu lassen.

Wenn sie halfen, wo sie gebraucht wurden, konnten sie und die Schwarzgardisten zumindest ein klein wenig zur Verstärkung beitragen.

Sie hegte allerdings die schwache Hoffnung, dass das heute nicht notwendig sein würde.

»Hohe Dame«, sagte eine von Karris’ Kammersklavinnen, eine junge Frau, rundlich und scheu. »Das neue Prisma hat das Dach besetzt und sich der Balanciervorrichtung bemächtigt. Er … er bedient sich der Spiegel, um Menschen zu töten.«

Das beantwortete die Frage, wo zum Teufel Zymun steckte, auch wenn das nicht gerade die Antwort war, die sie sich gewünscht hätte. »Nun gut, das ist eine Erleichterung.«

Die junge Frau sah aus, als sei ihr übel. »Ja? Aber … er scheint nicht sehr vorsichtig dabei zu sein, wen er verbrennt. Er lacht, Herrin. Er hat eine Bresche des Todes durch unsere Kampflinien geschnitten, muss dabei ein Dutzend Männer getötet haben. Hat nur ›Hoppla‹ gesagt und gelacht und gelacht. Er redet mit jemandem, der gar nicht da ist. Er prahlt damit, dass ihm jetzt sogar die Unsterblichen dienen.«

»Hat die Schwarze Garde das mitbekommen?«, fragte Karris. Auch wenn kein gegenwärtig lebender Schwarzgardist es je getan hatte, hatten sie alle geschworen, Prismen zu töten, sobald sie zu einer Gefahr wurden. Nicht dass irgendein Schwarzgardist damit gerechnet hätte, so etwas am allerersten Amtstag eines Prismas tun zu müssen.

»Nein, Herrin. Sie sind alle weiter weg postiert, als traue er ihnen nicht. Nur die Lichtgardisten sind in seiner Nähe.«

Also wussten sie womöglich gar nichts davon .

Karris fluchte leise, aber es war doch laut genug, um die junge Frau noch mehr zu verängstigen, die offensichtlich eine gewisse Vorstellung vom Ernst der Lage hatte, in der sie sich befand.

Während sie sich hinter ihrem Rücken Pistolen in den Taillenbund schob, fragte Karris: »Willst du dich nicht für ein Weilchen in dein Quartier begeben? Besuche deine Freunde oder deine Familie. Es ist für dich hier vielleicht nicht sicher.«

Die Schwarze Garde hatte geschworen, zuallererst dem Prisma zu dienen. Streng genommen hatte sie der Weißen gegenüber eine gleichrangige Verpflichtung übernommen, aber wenn Karris zum Mittel der Gewalt griff und die Schwarzgardisten nicht glaubten, dass Zymun wahnsinnig war … Sie würden die Bedrohung ausschalten. Viele der alten Hasen in der Schwarzen Garde hassten Zymun und würden sich insgeheim auf Karris’ Seite schlagen wollen, doch was würden sie als ihre Pflicht erachten? Und was würden die neuen Schwarzgardisten tun?

Karris ließ den Hals kreisen und überzeugte sich davon, dass ihr Ataghan und die alte Stachelpeitsche fest an ihrem Unterarm ruhten. Sie sah einfach blendend aus in ihrem Gewand aus weißer und goldener Seide direkt über ihrem Brustharnisch aus Spiegelrüstung.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.