Die Kelewan-Saga 1 by Feist Raymond; Wurts Janny

Die Kelewan-Saga 1 by Feist Raymond; Wurts Janny

Autor:Feist, Raymond; Wurts, Janny
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2016-05-18T16:00:00+00:00


»Mara!«

Der Schrei gellte durch das ganze Haus. Die Lady der Acoma stand mithilfe ihrer Zofen auf. Sie war auf halbem Weg zur Tür ihrer Gemächer, als die Tür aufging und Buntokapi eintrat. Sein Gesicht glühte vor Zorn.

Sofort verneigte sich Mara. »Ja, Bunto?«

Er hob seine fleischige Hand und schwenkte ein Bündel mit Papieren hin und her. Jeder einzelne Zettel war voller Zeilen mit winzigen Zahlen beschrieben. »Was ist das? Ich fand sie heute Morgen, als ich aufwachte, auf meinem Schreibtisch.« Wie das Abbild eines wütenden Needra-Bullen stampfte er an ihr vorbei, und seine blutunterlaufenen Augen, das Vermächtnis der Feier mit einigen Freunden am Abend zuvor, verstärkten diese Ähnlichkeit noch.

Einige junge Soldaten, zweite und dritte Söhne von Familien, die den Anasati gegenüber loyal waren, hatten auf dem Weg zur Stadt der Ebene bei ihm Halt gemacht. Sie hatten sich viele Stunden lang unterhalten, denn ihre Häuser stellten Garnisonen zusammen für den Frühjahrsfeldzug gegen die Barbaren der Welt Midkemia, die auf der anderen Seite der magischen Spalte lag. Der Krieg ging jetzt ins dritte Jahr, und Geschichten über Reichtümer verführten eine große Anzahl politisch neutraler Häuser, nun der Kriegsallianz beizutreten. Diese Veränderungen veranlassten die Kriegspartei und die konservative Kaiserliche Partei, sich um die Vorherrschaft im Hohen Rat zu streiten. Der Lord der Minwanabi war ein getreuer Anhänger der Kriegspartei, die vom Kriegsherr angeführt wurde. Der Lord der Anasati dagegen war die zentrale Figur in der Kaiserlichen Partei; die Position war von hohem Prestige, da sie nur Blutsverwandten des Kaisers offen stand.

Ohne auch nur einen Hauch von dem Verhalten seiner kaiserlichen Cousins widerzuspiegeln, warf Buntokapi die Zettel in hohem Bogen seiner Frau entgegen. »Was soll ich mit all dem Papier tun?«

»Gemahl, es sind die monatlichen Abrechnungen des Hauses, die vierteljährlichen Haushaltspläne und Berichte von Euren Verwaltern sowie Bestandsaufnahmen von den weiter entfernten Gütern« – sie ließ ihre Blicke über den Boden schweifen, um zu sehen, was noch um ihre Füße herum verstreut lag – »und eine Schätzung der Nachfrage nach Needra-Fellen für nächstes Jahr.«

»Aber was soll ich mit ihnen tun?« Buntokapi breitete in einer verzweifelten Geste die Arme aus. Da er der dritte Sohn war, hatten alle geglaubt, dass er als Krieger Karriere machen würde, so ähnlich wie Keyoke und Papewaio, oder dass er die Tochter eines reichen Händlers heiraten würde, der es auf die Verbindung mit einem mächtigen Haus abgesehen hatte. Und jetzt, da er selbst sie äußersten Hoffnungen seines Vaters übertroffen hatte, war er nicht darauf vorbereitet, ein solch großes Haus zu führen.

Mara kniete sich hin, da die Schwangerschaft es ihr unmöglich machte, sich hinabzubeugen, und sammelte mit vorbildlicher Geduld die verstreuten Papiere wieder ein. »Ihr müsst die Berichte lesen. Ihr müsst sie billigen, missbilligen oder verbessern und sie dann zurück zu dem jeweiligen Mitglied des Haushaltes schicken, Bunto.«

»Was ist mit Jican?«

»Er wird Euch darin beraten, Gemahl.« Wieder wartete sie auf eine Gelegenheit, die Verantwortung von seinen Schultern nehmen zu können. »Also gut. Wenn ich gegessen habe, schicke den Hadonra in mein Arbeitszimmer«, sagte er jedoch nur. Ohne ein weiteres Wort riss er seiner Frau die Papiere aus der Hand und verließ den Raum.



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