Die Farben des Gluecks by Carole Mortimer

Autor:Carole Mortimer [Mortimer, Carole]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783863492878
Google: NYfkSAAACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Cora-Verlag
veröffentlicht: 2008-07-26T22:00:00+00:00

7. KAPITEL

„Also bitte, mach doch nicht so ein Gesicht“, sagte Nick gereizt zu Juno, die neben ihm auf dem Beifahrersitz saß. „Habe ich dir nicht gestern Abend bewiesen, dass mein Auftritt bei deinen Eltern makellos sein wird? Ein Verhalten, das ich von dir übrigens genauso erwarte, wenn ich dich meinen Eltern vorstelle“, fügte er grimmig hinzu.

Juno musterte ihn überrascht. „Was? Ich soll deine Eltern kennenlernen?“ Erst in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie noch keinen Gedanken an Nicks Familie verschwendet hatte. Außer natürlich an seine Exfrau Sally und den verstorbenen Sohn.

„Natürlich“, entgegnete Nick ungeduldig. „Ebenso wie den Rest des Cavendish-Clans.“ Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Ich dachte, du hättest verstanden, dass ich meinen Lebensmittelpunkt in New York habe.“

„Ich soll mit dir nach New York ziehen?“, keuchte sie entsetzt.

Sie war davon ausgegangen, dass sie weiterhin in England leben würde, und hätte sich nicht einmal träumen lassen, dass Nick mit größter Selbstverständlichkeit ihren Umzug in die USA einplante.

Aber warum eigentlich nicht? Ihre Wünsche und Bedürfnisse hatten ihn bisher ja auch nicht interessiert.

Genauer gesagt, schien Nick der Meinung zu sein, dass sie froh sein konnte, wenn er sie überhaupt heiratete.

Nick entging natürlich nicht, dass Juno nur wenig begeistert wirkte. Offensichtlich entlockte ihr das Zauberwort „New York“ keinerlei Jubelschreie. Es wurmte ihn, dass er sie schon wieder falsch eingeschätzt hatte.

„Die meisten Frauen sind ganz wild darauf, in New York zu leben. Aber wenn du nicht willst, soll es mir auch recht sein. Wir können uns genauso gut in England ein Haus kaufen, wenn dir das lieber ist.“ Er seufzte. „Für mich macht es letzten Endes keinen Unterschied.“ Doch je länger er darüber nachdachte, desto verlockender erschien ihm der Gedanke, in einem ruhigen Londoner Vorort zu leben, in einem Haus mit Garten, wo ihr Kind gefahrlos spielen und aufwachsen konnte.

Sie musterte ihn unsicher. „Das würdest du wirklich machen?“

„Warum nicht?“ Er zuckte die Schultern. „Von hier aus komme ich genauso bequem nach Paris und New York wie von New York aus nach London und Paris.“

Zweifellos, dachte Juno und runzelte die Stirn. Und wenn er in seinem Londoner Bett von ihr genug hatte, konnte er sich in Paris und New York mit anderen Frauen vergnügen.

„Gut“, sagte sie, dann wandte sie sich abrupt ab und schaute aus dem Fenster.

Dieser Besuch bei ihren Eltern erschien ihr schon jetzt wie ein Albtraum. Wie sollte sie ihnen glaubhaft machen, dass es eine Liebesheirat war, wenn jede Unterhaltung zwischen Nick und ihr so endete wie eben? Wenn sie bestenfalls im Bett zusammenzupassen schienen?

„Hier.“

Als sie den Kopf wandte, sah sie, dass Nick ihr die Schmuckschatulle von gestern Abend hinhielt.

Sie stöhnte laut auf. „Fängst du jetzt schon wieder an? Ich habe dir gesagt, dass ich ihn nicht will“, wehrte sie schroff ab. Mit diesem scheußlichen Klunker konnte sie ihre Eltern ganz gewiss nicht von der großen Liebe überzeugen. Das Ding war einfach eine Beleidigung für jedermanns Augen.

Nick stieß einen Seufzer aus, dann brummte er ungnädig: „Nimmst du mir jetzt vielleicht endlich diese blöde Schatulle ab, Juno? Ich brauche nämlich beide Hände zum Fahren.

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