Die Chronik der Verborgenen - Geliebtes ewiges Veilchen (German Edition) by Renate Blieberger

Die Chronik der Verborgenen - Geliebtes ewiges Veilchen (German Edition) by Renate Blieberger

Autor:Renate Blieberger [Blieberger, Renate]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-12-14T23:00:00+00:00


Ich habe Aspar im Wohnraum zurückgelassen und mich wieder mal in meinem Schlafzimmer verbarrikadiert. Plötzlich klopft es an der Tür. Hat man hier denn nie seine Ruhe? Ich fauche: „Was ist denn jetzt schon wieder?“

Kosmea antwortet sichtlich aufgelöst: „Bitte Gebieterin, lasst mich eintreten und hört mich an.“ Ich schließe gequält die Augen. Was hat Seth jetzt schon wieder angezettelt? „Gebietern?“, fragt Kosmea ängstlich.

Ich seufze: „Komm rein.“ Die attraktive Endzwanzigerin tritt ein und verneigt sich tief. Ich winke ungeduldig ab: „Lass das und sag, was du möchtest.“

Sie zuckt zusammen und antwortet dann zittrig: „Bitte zeigt mir meine Makel auf.“

„Wie bitte?“, frage ich verwirrt.

„Meine Verfehlungen bei meiner Aufgabe als eure Dienerin, deretwegen ihr mich nicht in eurer Nähe haben wollt.“ Sie verstummt und sieht mich ängstlich an, während ich mir am liebsten selbst einen Tritt gegeben hätte. Da werfe ich Seth vor, er würde nur auf sich selbst achten, dabei bin ich nicht viel besser.

Ich versuche sie zu beruhigen: „Du hast nichts falsch gemacht.“

Sie fragt unsicher: „Aber irgendwie muss ich euch doch verärgert haben. Wenn ihr mir sagen würdet wie, könnte ich mich ändern.“ Du lieber Himmel ich bin als Königin wirklich total ungeeignet.

Ich beteuere: „Du hast mich nicht verärgert, ich bin nur nicht an Diener gewöhnt. Vor allem bin ich es nicht gewöhnt, dass ständig jemand um mich ist. Ich wollte einfach nur ein wenig Ruhe. Ich habe gar nicht bedacht, dass ich dich damit verunsichern könnte.“

Während meiner Worte haben sich ihre Augen verblüfft geweitet und nun murmelt sie: „Es ist sehr gütig von euch das zu sagen. Aber ich hätte merken müssen, dass ihr Privatsphäre wünscht und die Diener entsprechend instruieren. Sollen sie sich in Zukunft nur in einem bestimmten Raum eurer Gemächer aufhalten, sobald sie ihre Aufgaben erledigt haben?“

„Wie ist es denn für gewöhnlich üblich?“, seufze ich, „ich fürchte ich habe keine Ahnung was man von Dienern erwartet und auch nicht was man von einer Königin erwartet.“ Vermutlich wird der göttliche Seth ziemlich am Rad drehen, sobald er erfährt, dass seine auserwählte Königin sich so unköniglich verhält, aber ich habe die Nase voll von diesem ganzen Theater. Zu meiner Überraschung zeigt sich plötzlich ein Lächeln auf Kosmeas Lippen. „Was?“, frage ich wieder völlig unköniglich.

Sie lächelt: „Wünscht ihr, dass ich euch in die hiesigen Bräuche einweihe?“

„Wenn es nicht zu weit geht“, schränke ich misstrauisch ein.

Sie erwidert: „Wenn nicht gerade ein Fest wie neulich Abend ansteht, ist es gar nicht so steif, wie ihr denkt. Es gibt ein paar Vampire, die da recht eigen sind, aber der göttliche Seth hat nie dazugehört. Für gewöhnlich gehört es zu den Pflichten einer persönlichen Dienerin euch bei eurer Garderobe zu helfen und eure Haare zu richten und natürlich immer für eure persönlichen Wünsche verfügbar zu sein.“

Ich frage zögernd: „Würde es dir deine Angst nehmen, wenn ich dir erlauben würde meine Haare zu machen, ehe du wieder nach draußen gehst?“

Sie antwortet: „Es würde meinem Ansehen bei den anderen Dienern gut tun, aber ihr müsst euch nicht dazu verpflichtet fühlen.“

Ich zucke die Schultern, „ich schätze ein paar Bürstenstriche können meiner Lockenmähne nicht schaden.



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