Die Capri-Reihe 01 - Die Frauen von Capri - Im blauen Meer der Tage by Riepp Antonia

Die Capri-Reihe 01 - Die Frauen von Capri - Im blauen Meer der Tage by Riepp Antonia

Autor:Riepp, Antonia [Riepp, Antonia]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2023-03-30T00:00:00+00:00


* * *

»Das war ein schöner Abend«, sagte die Signora später, als die beiden wieder in der Villa ankamen. »Ich habe so viel gegessen! Der Junge kocht göttlich.«

»Das ist wohl wahr. Und er ist nett, wenn er mal aufgetaut ist.«

»Zum Glück schlägt er nicht seinem Vater nach, und der schlechte Umgang mit meiner Schwester scheint auch nicht auf ihn abgefärbt zu haben.«

»Da hat sich wohl Ihr Erbe durchgesetzt.« Catia lächelte schelmisch.

»Dass Sie mir bloß nichts mit ihm anfangen! Die Dinge sind auch so schon kompliziert genug.«

»Ich bin verheiratet«, erwiderte Catia entrüstet.

»Das sind die Schlimmsten.«

»Ich mag keine jüngeren Männer, als Liebhaber, meine ich. Sie sind hübsch anzusehen, und Ihr Enkel ist ein gelungenes Exemplar seiner Spezies, aber ich hätte bei einem jüngeren Mann wegen jeder Falte an mir Komplexe, also nein danke.«

»Sie sollten Ihr Licht nicht so unter den Scheffel stellen.«

»Da wir gerade beim Thema sind … Als Sie mir von Armando erzählten, da war doch noch diese Sache, die Sie von ihm wollten.«

»Welche Sache denn?«

»Sie fragten ihn doch, ob er auch was mit Frauen hatte, wissen Sie nicht mehr?«

»Ich weiß nicht mehr, was ich Ihnen erzählt habe. Es ist schon spät, jedenfalls für mich.« Die Signora stand auf. »Gute Nacht, Catia. Machen Sie nicht mehr so lang, wir haben morgen eine Menge zu tun.« Sie wies auf die Kartons und die Bilder.

Catia wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht. Sie trank noch ein Glas Wein, dann ging sie nach oben, machte sich bettfertig und überprüfte ihr Handy. Neue Fotos von Oskar und die Nachricht, er habe einen Job auf einem Weingut gefunden. Sie war erleichtert und auch ein wenig stolz auf ihn. Seine Schwester tat ihm unrecht, Oskar war erwachsener und selbstständiger, als sie und seine Mutter glaubten. Er hatte es bisher nur nie beweisen müssen. Sie vermisste die beiden. Und auch Daniel. Sollte sie ihn anrufen? Morgen vielleicht.

Sie schlüpfte unter die Bettdecke und dachte an ihre Unterhaltung mit Bernardo, der angekündigt hatte, er würde sich nach dieser Saison die Welt ansehen.

Auch Catia hatte seinerzeit vorgehabt, ein aufregendes, von häufigen Ortswechseln geprägtes Leben zu führen. Gegen den Willen ihrer Eltern entschied sie sich gegen ein Studium und für eine Ausbildung im Hotelfach. In diesem Beruf, so hoffte sie, würde sie viel herumkommen, was den Nachteil ausglich, dass die Arbeit anstrengend und nicht besonders gut bezahlt war. Während sie Hotelbetten bezog, Essen servierte oder in der Küche aushalf, träumte sie davon, sich nach der Lehre erst einmal gründlich in der Welt umzusehen, und wenn sie erst genug gesehen hätte, könnte sie vielleicht etwas Eigenes eröffnen, ein kleines Hotel oder ein Restaurant.

Mit einundzwanzig lernte sie Daniel kennen, in der Après-Ski-Bar eines Tiroler Hotels, wo er mit ein paar Kumpels seinen Studienabschluss in Politologie feierte. An ihrem freien Nachmittag begleitete er sie auf die Skipiste. Sie stellten fest, dass sie beide aus München kamen, und im Frühjahr, als der Saisonjob vorbei war und Catia im Hilton arbeitete, trafen sie sich wieder. Er war schlagfertig, witzig und stets unberechenbar. Wie er reden konnte, welche Leute



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