Die Augen des Panthers by Guido Krain

Die Augen des Panthers by Guido Krain

Autor:Guido Krain [Krain, Guido]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: Paranormal
Herausgeber: Oldigor Verlag
veröffentlicht: 2014-08-02T22:00:00+00:00


Mitten ins Gesicht! Lea lacht und taumelt orientierungslos zwei Schritte zurück. Es ist nass und rutschig, aber Val kennt keine Gnade. Sie setzt nach und donnert ihr das riesige Daunenkissen noch einmal über den Schädel.

Lea ist aus dem Gleichgewicht, aber noch lange nicht besiegt! Blind vor Lachen wagt sie einen Ausfallschritt nach vorn. Ihre nackten Füße glitschen in der eiskalten Patsche aus. Sie stolpert über irgendetwas, aber sie kann sich fangen. Schwungvoll zieht sie Val das Kissen über den Hintern. Er ist knackig; am liebsten würde sie den Slip hinunterziehen und hineinbeißen. Aber es ist wohl eher ihr eigener Po, der in wenigen Minuten unter den Augen einer vergnügungssüchtigen Kriegerin entblößt werden wird.

Warum tragen sie eigentlich nur Unterwäsche? Immerhin befindet sie sich in ihrer neuen Werkstatt. In Roman Willburs Haus.

Sie hat den Gedanken nicht zu Ende gedacht, als das Echo einschlägt. Giggelnd drischt Val ihr das Kissen um die Ohren. Sie klingt süß, wenn sie giggelt. Die Wucht lässt Lea über das nächste Hindernis stolpern. Aber sie fällt nicht. Sie kann gar nicht fallen, solange Val bei ihr ist. Erste Federn kommen frei und wecken Erinnerungen an längst vergangene Schneeballschlachten.

Endlich verliert auch Val das Gleichgewicht. Sie strauchelt, rutscht und fängt sich sofort wieder. Aber Lea nutzt den kurzen Moment für einen hinterhältigen Treffer in ihr Gesicht. Ihr zweiter Schlag geht ins Leere. Prustend schlittert sie an der Freundin vorbei; genau auf das Bild zu. Die Pantheraugen glühen vor Vergnügen, als sie sich an ihm festhalten muss. Der Rahmen ist warm und angenehm unter ihren Händen. Lachend dreht sie sich um.

Sie ist nicht die Einzige, die lacht. Stella, Kathrin und Veronika lachen auch. Doppelt. Ihre Hälse sind wie lachende Münder aufgeschnitten. Ihre Gesichter sind zu Grimassen erstarrt; ihr Blut zu einer kalten Patsche auf dem Boden verschmiert. Grotesk verrenkt, als hätten sie sich totgelacht, liegen ihre nackten Körper auf dem Boden. Auch Val lacht, aber das Lachen erreicht ihre Augen nicht. Lea kann die Verzweiflung in ihnen irrlichtern sehen. Eingesperrt wie sie selbst – in einem Stück, das sie bis zum bitteren Ende mitspielen muss, weil das Schicksal es so will.

Lea will reagieren, aber ehe sie etwas tun kann, stülpt jemand von hinten eine Käseglocke über sie. Die Glocke ist zu eng, sie kann weder die Arme heben noch sich umdrehen. Etwas Schreckliches wird passieren, aber sie ist hilflos in dieser Käseglocke eingesperrt!

„Lauf weg!“, brüllt sie der Freundin zu. Doch Val kann sie nicht hören. Sie sieht so aus, als wäre sie in einer viel schrecklicheren Zelle als Lea eingesperrt. Trotzdem brüllt Lea weiter; sie brüllt, bis ihr die Luft weg bleibt und ihr Kopf zu explodieren droht.

Dann steht sie vor ihr. Ihre starke, schöne Kriegerin mit den wunderbaren Augen. Abschied liegt in ihrem Blick. Lea wird unter dem Glas beinahe verrückt. Wie vom Irrsinn geritten kämpft sie, aber das dicke Glas weicht keinen Millimeter.

Urplötzlich fallen feine goldene Ketten aus der Decke. Lang, apart und teuer sind sie. An ihren Enden hängen elegante Monokel, deren Gläser in Milliarden Rottönen changieren. Sie kennt sie! Eines von ihnen hat sie von grüner Farbe befreit.



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