Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) by Barb J. C. Hendee

Dhampir: Vergessene Zeit (German Edition) by Barb J. C. Hendee

Autor:Barb J. C. Hendee [Hendee, Barb J. C.]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Roman
Herausgeber: VGS Egmont


11

Wynn saß allein in ihrer Zelle im militärischen Schloss und starrte auf eine dicke Holztür ohne Klinke. Bei den Leitern der Gilde war sie auch so schon schlecht angeschrieben, und die Verhaftung würde ihr auch den letzten Rest von Glaubwürdigkeit nehmen. Sie atmete tief durch und versuchte vergeblich, sich zu beruhigen.

Eine schwarze Gestalt, die durch Wände gehen konnte, hatte einen Folianten gestohlen und drei Shyldfälches getötet. Die Stadtwächter hatten den Fremden nicht aufhalten können, was Wynn in ihrer Überzeugung bestärkte, dass er sich um einen Untoten handelte, der noch dazu ein mächtiger Magier war.

Und Chane war in der Gesellschaft dieses Ungeheuers aufgetaucht, so wie er zuvor mit Welstiel zusammen gewesen war.

Und Chap … Aus dem Dunkeln war er herangestürmt, um sie zu schützen, und anschließend hatte er den fliehenden Fremden verfolgt.

Mit all diesen Ereignissen waren so viele Gedanken verbunden, dass sie in Wynns Kopf nicht genug Platz zu finden schienen.

Wenn Chap in der Stadt war … Wo befanden sich dann Magiere und Leesil? Wynn sehnte sich danach, Chap zu finden und zu erfahren, warum er gekommen war, aber ihre verwirrten Gedanken kehrten immer wieder zu Chane zurück.

Im Leben ein Angehöriger des niederen Adels, war er ein Gelehrter und auch Krieger, der mehrmals zwischen ihr und dem Tod gestanden hatte. Aber er war auch ein Ungeheuer und Mörder, der das Blut der Lebenden trank und viele umgebracht hatte. In der eisigen Burg in den Fernländern hatte Wynn versucht, ihn aus ihrem Leben zu verbannen, doch jetzt war er zurückgekehrt. Er schien sie nicht in Ruhe lassen zu wollen.

Wynn stützte die Ellenbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Warum war sie bereit gewesen, ihm zu glauben, als er auf der Straße behauptet hatte, nichts mit dem Mord zu tun zu haben?

Sie war verwirrt gewesen von der Gestalt, die durch Wände gehen konnte, und auch von Chanes plötzlichem Erscheinen – und dann war auch noch Chap aufgetaucht. Zu viel war in jenen wenigen, von Panik bestimmten Momenten geschehen. Und doch … Chane war ein Edler Toter, der die Gilde immer geschätzt und respektiert hatte.

In Bela, auf der anderen Seite des östlichen Ozeans, war Chane abends oft zu ihr gekommen, und dann hatten sie sich bei einem Tee unterhalten und historische Dokumente gelesen. Zu jenem Zeitpunkt war ihr seine wahre Identität nicht klar gewesen, und nie hatte sie sich von ihm bedroht gefühlt.

In welcher Verbindung stand er mit den verschwundenen Folianten? Und was war im Innern des Skriptoriums geschehen? Was hatte zu einem Konflikt zwischen ihm und der schwarzen Gestalt geführt? Chane schien an der Arbeit der Gilde größeres Interesse zu haben, als Wynn geahnt hatte.

Sie versteifte sich, als vor ihrer Zelle Schlüssel klirrten. Kurz darauf öffnete sich die Tür.

Rodian stand dort und schaute sie an.

Wynn überlegte, was sie ihm sagen sollte.

Oh, keine Sorge. Der Wolf war in Wirklichkeit ein Elfenhund von einer Art, die du noch nie gesehen hast. Zusammen mit einer Frau, die du nicht kennst – eine Halbvampirin, was du natürlich nicht glaubst –, und einem Mann,



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