Der Tag der Messer - Roman by Alexander Lohmann

Der Tag der Messer - Roman by Alexander Lohmann

Autor:Alexander Lohmann [Lohmann, Alexander]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-1901-6


Die Goblins rannten blindlings gegen die westlichen Wälle von Daugazburg an. Hagaz und seine Hauptleute trieben sie voran, trieben sie mit Schlägen und Schwerthieben aus dem erst halb aufgebauten Heerlager in die Schlacht.

Die Goblins auf der Mauerkrone empfingen die Angreifer mit Salven von Pfeilen, die sie mit ihren Kurzbögen abschossen. In dichten schwarzen Schwärmen regneten die kurzen Geschosse auf die anstürmenden Goblins hinab. Die Angreifer erwiderten den Beschuss, aber die meisten ihrer Geschosse prallten nutzlos von den Zinnen ab.

Nach einem verlustreichen Sturm über die Ebene erreichten sie die gewaltigen Mauern. Die Angreifer hatten nichts weiter als leichte Sturmleitern und Wurfanker. Die Leitern reichten gerade auf halbe Höhe der Befestigungen rund um das Tor des Blutes. Hagaz hatte seine Krieger in die Schlacht geführt, ohne auf das schwere Belagerungsgerät zu warten, und er trieb sie noch weiter an.

Eine Angriffswelle nach der anderen schickte er die viel zu kurzen Leitern hinauf. Auf der letzten Sprosse angelangt, krallten die Goblins sich mit Füßen und Klauen in die Lücken zwischen den Mauerquadern und kletterten an der nackten Wand empor. Viele wurden von den eigenen Wurfankern getroffen. Kein Goblin war kräftig genug, die Haken über die Mauerkrone zu bringen, aber sie versuchten es dennoch.

Die Verteidiger schossen weiter. Ihre Pfeile rissen Lücken in die nachdrängenden Scharen. Menschen warfen Steine hinab, mitunter große Blöcke, die sie zu viert heranschleppten. Sie schmetterten die Angreifer von den Mauern, zerschlugen die Leitern. Ein beißender Geruch lag in der Luft. In den tieferen Stollen des Stadtwalls kochten die Verteidiger Pech und schmolzen Blei, das sie durch verborgene Rinnen und über Pechnasen auf die Angreifer ausgossen.

Die siedende Flüssigkeit rann über den Stein und verbrühte die kletternden Goblins, sie sprühte und plätscherte aus den Pechnasen auf Krieger, die sich schreiend und brennend am Boden wälzten. Nicht einer von ihnen erreichte die Brustwehr.

Nachtalben bezogen Stellung auf den Mauern und ließen Zauberfeuer auf die Angreifer niedergehen. Blitze zuckten aus den tiefen, dunklen Wolken auf Hagaz’ Heer hinunter, Feuersäulen, die die Goblins scharenweise niederstreckten und Löcher in den Boden schlugen. Ein Nachtalb schleppte einen Korb mit Tonkugeln auf den Wall und kippte ihn über die Kante. Rohe Schwingen schwirrten, und aus den Tonbrocken wurden selbstlenkende Geschosse. Mit einem Sirren beschleunigten sie und suchten sich ihr Ziel.

Da stürmten Goblins mit Rammböcken heran. Es waren armselige Stämme, kaum vier Schritte lang und aus den brennenden Hainen vor der Stadt geborgen. Gedeckt von Kriegern mit großen Schilden liefen die Trupps auf das Tor des Blutes zu. Sie rammten die stählernen Türflügel. Ihr Ansturm ließ nicht einmal die magischen Runen aufleuchten, die das Tor schützten.

Oben auf dem Torturm arbeiteten die Kobolde an dem großen Metallkessel. Sie hielten kurz inne, als unten die Goblins an das Tor klopften, und beugten sich höhnend über die Brustwehr. »Größere Schlegel«, schmähten sie die Angreifer. »Ihr braucht größere Schlegel, wenn ihr diese Trommel schlagen wollt!«

Sie hüpften auf den Zinnen, johlten und spuckten auf die Goblins, die wieder und wieder mit ihren Bäumchen gegen das Tor anrannten. Schließlich schleppten Menschen ölgefüllte Schläuche heran, schleuderten sie die Mauer hinab und warfen Fackeln hinterher.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.